dies ist ein weiblicher Text... wohl eher weibisch.

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mrs.hetfield Avatar

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Als ich das Zitat zu Beginn des Buches gelesen habe, wurde mir schon schlecht. "Dies ist ein weiblicher Text" - das Zitat, das einem in dem Buch "Ein Geist in der Kehle" fast auf jeder Seite reingedrückt wurde. Ich musste erstmal nachschauen, ob es die gleiche "Schriftstellerin" geschrieben hat - aber nein, es sind zwei unterschiedliche. Dieses Buch ist ein Abklatsch des Buches "Ein Geist in der Kehle", nur mit anderen Protagonisten. Im Prinzip reicht es, wenn man eins der Bücher liest, denn sie sind fast exakt gleich. Es geht um eine alte Geschichte aus dem 15. Jahrhundert, die auch interessant ist und diese wird mit der Geschichte einer angeblich so modernen Frau verglichen, die allerdings ein naives und dümmliches Weibchen ist, sich schwängern lässt, vom Geld ihres Mannes lebt und ihr gesamtes Leben nicht auf die Reihe bekommt - weder die Erziehung ihrer Blagen noch ihr eigenes Leben, obwohl sie den ganzen Tag zu Hause sitzt und statt mal tatkräftig anzupacken, einfach nichts tut, außer sich zu bemitleiden. Zu allem Überfluss sind immer alle anderen an Allem Schuld. Ihr Mann ist schuld, weil sie nichtsnützig ist, ihre Schwiegermutter ist schuld, weil sie es bemerkt und auch äußert, die Klassenkameraden sind schuld, weil sie die Tocher darauf aufmerksam machen, daß sie nuttenhafte Bilder im Internet postet und so geht es immer weiter. Ich gebe zwei Sterne für die Geschichte von Abele, der Frau aus dem 15. Jahrhundert, die eine wirklich starke Persönlichkeit ist und sich gegenüber allen Widrigkeiten des damals schwierigen Alltags durchsetzt und die ihr Leben selbst und erfolgreich in die Hand nimmt - aber diese Selbstmitleid-Story, die ständig zwischendrin erzählt wird, kann ich mir nicht durchlesen, ohne daß mir schlecht wird. Ich habe mich durch das Buch gequält, es war reine Zeitverschwendung.