Chaos mit Seniorin in Schottland

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
irismaria Avatar

Von

Covergestaltung und Thema erinnern mich an Bücher wie "Kein Wort zu Papa" oder "Tante Inge haut ab" - einerseits schwimmt hier die Autorin auf einer Welle mit, andererseits ist "Martha im Gepäck " eine ähnlich amüsante Lektüre - wer hier zugreift, wird nicht enttäuscht werden.

Es geht um Karen (urlaubsreife Bankangestellte Anfang Vierzig) und ihre Familie, die zum Urlaub nach Schottland aufbrechen. Schon die erste Szene ist klasse beschrieben und man kann sich richtig in Karens Denke einfühlen. Doch bei der Verabschiedung von Tante Martha stellt sich heraus, dass diese unbedingt mitfahren will. Da Tante Marthas Testament für die Finanzplanung der Familie eine entscheidende Rolle spielt, wollen sie es nicht mit der alten Dame verscherzen und nehmen sie mit - und wie erwartet führt das zu allerlei Komplikationen. Überraschenderweise stellt sich aber heraus, dass Martha keine Belastung, sondern ein Gewinn für die Familie ist, denn sei weiß sich und den anderen in mehreren schwierigen Situationen zu helfen. Dann stellt sich sogar heraus, dass Martha als junge Frau in Schottland war und noch einige Beziehungen dorthin hat - mit überraschenden Folgen für alle. Das Ende (verrate ich hier nicht) finde ich etwas zu dick aufgetragen.

Mit "Martha im Gepäck" hat Ulrike Herwig uns ein kurzweiliges witziges Lesevergnügen bereitet. Die Story ist zwar nicht neu, aber gut erzählt und die Personen gerade so gezeichnet, dass sie nicht unglaubwürdig wirken, aber doch viele Eigenarten haben, die in den Interaktionen mit den anderen gut herauskommen. Eine schöne Sommergeschichte, die ich Freunden dieses Genres weiter empfehle!