Die unbekannte Seite von Tante Martha

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Zum Inhalt: Martha, ihres Zeichens Erbtante, lädt sich selbst auf die Urlaubsreise der Familie ihrer Großnichte Karen ein. Auf dem Weg nach und in Schottland zeigt sie nicht nur unbekannte Seiten, sondern trägt Einiges zum Familienglück ihrer Verwandten bei.

Zum Cover: Vogel in Gummistiefeln vor tosendem Wasser. Diese Aufmachung lässt zwar auf einen humorvollen Roman schließen, weder Vögel, noch Gummistiefel, noch Meer spielen jedoch eine größere Rolle. Von daher finde ich das Cover nicht sonderlich gelungen, - Zauberer, eine Whiskyflasche oder Spielkarten hätten besser gepasst.

Mein Eindruck: Wunderbar warmherzig und mit viel Humor schildert Ulrike Herwig die Annäherung zwischen Großtante und Familie und den Weg zum gegenseitigen Verständnis sämtlicher Familienmitglieder untereinander. Wenn auch in der dritten Person geschrieben, wird dabei Karens Sicht auf die Dinge zur Beschreibung von Reise, äußerer Umstände und Urlaubsbekanntschaften genutzt. Dadurch kann sich der Leser sehr leicht einfühlen und erlebt allen Unbill (Hitze und Medizingeruch im Auto), Überraschungen (Martha spielt fantastisch gut Poker), Umdenkprozesse (doch, Karens Mann hat durchaus noch positive Seiten) und letztendlich das große Glück hautnah mit. Frau Herwig beachtet immer den Grundsatz Agatha Christies: Der Leser darf nicht mehr wissen, als der Detektiv (oder hier Karen). Tante Marthas verblüffende Fähigkeiten und das Geheimnis um ihre Vergangenheit erschließen sich erst nach und nach, bei allem Humor bleibt die Geschichte dennoch glaubhaft, die Handlungen der Personen stimmig und der Abschluss liebenswert.

Fazit: Eine Wohlfühllektüre, wunderbar geeignet für Liegestuhl, Couch und als Geschenk für Erbtanten.

4 Sterne