Was wird dich und dein Match erwarten? (3,5 Sterne)

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lainybelle Avatar

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Was mich neugierig gemacht hat:

Wer mich kennt, weiß, ich mag glamouröse Settings und Romantic-Suspense. Außerdem fand ich es super, dass es hier mal nicht um High-School-SchülerInnen, sondern um Studierende geht. Stefanie Hasse hat mir natürlich bereits etwas gesagt, auch wenn ich bisher noch nichts von ihr gelesen hatte, und ich war gespannt, was sie aus dieser Idee gemacht hat.

Wie es mir gefallen hat:

Ein Buch, das ich gern gelesen habe, obwohl es aus meiner Sicht ein paar Schwachpunkte hat – so lässt sich mein Gesamteindruck vielleicht am besten zusammenfassen.

Sehr gut gefallen haben mir die Grundidee rund um die Studentenverbindungen (mit der kleinen Einschränkung, dass ansonsten recht wenig Uni-Feeling transportiert wird und die Charaktere auch 16/17 sein könnten), die schön beschriebenen alten herrschaftlichen Gebäude und der Glamourfaktor sowie der verheißungsvolle Twist am Ende.
Der Schreibstil ist ohne Frage gut.

Die Haupthandlung wird im Grunde davon getragen, dass Charaktere, die einander wichtig sind, mangelndes Vertrauen in den jeweils anderen haben. Das finde ich schade, denn wie soll ich zum Beispiel die langjährige tiefe Freundschaft zwischen Cara und Hannah spüren, wenn die beiden gar nicht zueinanderhalten und sich alles verschweigen? Aus meiner Sicht hätten sie gut heimlich zusammenarbeiten können, statt ihre besondere Beziehung aufs Spiel zu setzen (jedenfalls nach allem, was ich am Ende von Band 1 weiß).

Grundsätzlich habe ich nichts gegen Dreiecksgeschichten, und auch wenn bei den beiden Love Interests schon das superheiße Äußere besonders betont wird, mochte ich die Konstellation mit Cara, Tyler und Josh. Was ich persönlich allerdings nicht gut finde, ist, wenn die Protagonistin die Einstellung hat, es geht nur um ihre Gefühle, und ob sie beim Herausfinden, auf wen sie denn nun mehr steht, unfair mit den Jungs umgeht, ist egal.
Aber, um nicht total negativ zu klingen: Die romantischen Szenen sind auf jeden Fall toll umgesetzt!

Den Verlauf der Anwartschaft bei den Ravens bzw. Lions hatte ich mir noch etwas extravaganter und innovativer vorgestellt, finde ihn aber nicht schlecht gemacht und habe das Ganze gern mitverfolgt.
Eine kleine Bemerkung am Rande: Für mich war nicht ganz nachvollziehbar, warum Cara überhaupt nicht gefragt wird, ob sie vielleicht schon in einer Beziehung ist (oder überhaupt auf Jungs steht). So wahrscheinlich ist es doch nicht, dass alle Raven-Anwärterinnen zufällig Singles sind, die man passend mit Lion-Anwärtern matchen kann, oder? Vor dem Hintergrund kam Caras beste Freundin mir leider ein bisschen wie die „Quotenlesbe" vor (nicht böse gemeint!). Gleichzeitig wird ein Lion-Anwärter für die Leser*innen u. a. mit dem Argument als unsympathisch charakterisiert, dass er offenbar öfters über seinen Glauben spricht. Ich finde, wenn Toleranz vermittelt werden soll, dann auch durchgängig. (Er kann natürlich trotzdem eine Nervensäge sein, ich finde das Detail nur in dem Zusammenhang ziemlich unglücklich.)

Ich möchte auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht, aber es hat mich nicht so eingenommen, dass Band 2 auf der Stelle her muss.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer eine gut zu lesende Geschichte zur leichten Unterhaltung mit rauschenden Bällen und ein paar unvorhersehbaren Geheimnissen sucht, ist mit diesem Buch bzw. der Dilogie gut beraten.

In einem Satz:

Der Auftakt der „Matching Night"-Dilogie unterhält gut und macht neugierig auf die Endauflösung im zweiten Band, hätte aber in Bezug auf die Herausforderungen in der Anwartschaftsphase kreativer sein und bei den Beziehungen zwischen den Charakteren mehr in die Tiefe gehen können.

3,5 Sterne