Einfach schön

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lynn253 Avatar

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Ich habe mich direkt vom Vorwort total abgeholt gefühlt. Wenn man Nachrichten schaut scheint alles so erschreckend zu sein… eben als ob wie beschrieben die Welt womöglich aus den Fugen geraten könnte. Da ist eine Hoffnungs-Geschichte, eine Nachdenk-Geschichte und eine Zuhör-Geschichte wirklich genau das Richtige.

Auch die Prämisse gefällt mir sehr, ein kleines Dorf mit unvergleichlich vielen Büchern und beeindruckenden Bäumen, in dem die Zeit noch ein bisschen anders geht. Und dann Marie, die augenscheinlich genau so eine Pause braucht, Abstand vom hektischen Paris und einigen anderen Dingen in ihrem Leben. Die Charaktere scheinen mir bis jetzt alle sehr unterschiedlich und besonders zu sein; Marie, ein bisschen auf der Flucht; Jónína, unterwegs und doch ziemlich angekommen; Thomas, ruhig und verlässlich. Und die Hilfsbereitschaft, das Zuhören und Mitfühlen hat mich schon jetzt berührt. Schade nur, dass man die im Titel erwähnte Mathilde in der Leseprobe gar nicht kennenlernt.

Ich mag auch den Erzählstil, sehr beschreibend, mitunter ein bisschen poetisch. Die Sprache wirkte auf mich zunächst ab und zu etwas ungewöhnlich, abwechselnd hieß es beispielsweise Jónína und „die Isländerin“, was mir seltsam distanziert erschien. Ein anderes Beispiel ist wörtliche Rede, die mitunter in langen Blöcken auftrat, wie gleich eine ganze Ansprache. Insgesamt finde ich aber, dass gerade diese Besonderheiten dem Erzählstil einen ganz eigenen Zauber verleihen.

Zu guter Letzt passt auch das Cover für mich gut, es zeigt eine idyllisch anmutende Ortschaft in den Bergen - scheinbar genau, wie sie hier beschrieben wird. Die harmonischen Farben passen irgendwie zu dem tröstlichen Charakter der Geschichte.

Insgesamt glaube ich, dass dies eine berührende und hoffnungsfrohe Geschichte zu werden vermag; und ich bin natürlich gespannt herauszufinden, was Marie zugestoßen ist und ob sie ihren Frieden findet.