Eine Vision von einem Roman

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luisa_loves_literature Avatar

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Der Einstieg in diesen Roman ist einfach großartig - sofort ist klar, dass man es hier mit einem literarisch anspruchsvollen historischen Roman zu tun hat, einer relativ seltenen Kombination. Sprachlich ist der Roman äußerst gelungen, zieht den Leser sofort in Maries Schicksal hinein, transportiert die düstere, karge und kalte Atmosphäre klösterlichen Lebens in Armut im Mittelalter und verdeutlicht so die unfreie Situation der Frauen. Allerdings zeigt sich auch auf den ersten Seiten bereits das Marie eine Freiheit des Geistes und des Glaubens ebenso genießt wie die Fähigkeit, durch Visionen und Imaginationen aus der Eingeschränktheit ihres Lebens zumindest zeitweilig zu entkommen. Cover und Titel sind daher perfekt zum Roman passend: die Matrix als das langweilige Führen von Tabellen, das aber offensichtlich Maries häuslichen Feminismus unterstützt wird ebenso repräsentiert, wie die goldenen, glorreichen Momente, in denen ihr Geist zu einer ganz eigenen Strahlkraft findet.