Marie am Ende der Welt

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Das Jahr 1158 war für niemanden leicht, doch besonders für Marie nicht. Siebzehn Jahre, illegitime Herkunft, zu groß und linkisch. Kein Wunder, dass ihre Halbschwester, die Königin höchstselbst, sie loswerden will. In ein Kloster soll Marie kommen, irgendwo am Ende der Welt. Dort sind gerade etliche Schwestern einer Krankheit erlegen, es ist kalt, das Kloster ist bettelarm. Marie fühlt sich von allen verlassen.
An Groffs Art sich auszudrücken, muss der Leser lernen sich zu gewöhnen. Wörtliche Rede gibt es nicht und es ist anzunehmen, dass dies bis zur letzten Seite (320 gesamt) so bleiben wird. Ungewöhnlich, aber nicht schlecht gemacht. Marie erzählt zwar nicht selbst, doch wird das Mädchen in seiner Not fassbar. Obwohl sie Mitleid erregt, ist dennoch zu spüren, dass sie, hat sie sich erst eingewöhnt, kämpfen wird. Nicht nur, was ihre Mutter und Tanten (Amazonen?) anbelangt, von denen sie sicher einiges gelernt hat. Auch in ihr brennt ein Feuer, das nur entfacht werden muss. Und sie ist sehr gebildet. Marie wird sich durchbeißen und vielleicht eine von diesen unvergesslichen Charakteren werden, an die man sich auch Jahre später noch erinnert.