Traditionen im Wandel der Zeit

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niniste Avatar

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Das Buchcover hat mich neugierig gemacht. Eine junge Frau, die den Betrachter selbstbewusst direkt ansieht. Mit dem Titel ,, Mattanza" könnte ich nicht sofort etwas verbinden. Doch beim Lesen der Leseprobe wurde schnell klar, daß es der Name für das größte Ereignis auf der Insel Katria ist: der Thunfischfang.
Als Eleonore ( Nora ) 1960 geboren wurde, war die Familie Lombardo enttäuscht. Es wurde ein Sohn erwartet, der die Aufgaben des Großvaters, der der Raìs, das Oberhaupt der Insel ist. , die hauptsächlich vom Thunfischfang lebt. Zur Überraschung aller bricht er mit der unbeschriebenen Tradition und erklärt, daß der Nachfolger ebenso ein Mädchen sein kann. Daher lebt die kleine Nora fortan bei ihm . Die Inselbewohner begegnen ihr mit Ehrfurcht, sie erlebt eine einsame Kindheit, hat keine engen Freunde in ihrem Alter.
Sie ist trotzdem ein zufriedenes , kluges Mädchen, welches das Meer vor der Tür hat, aber nicht besonders liebt. Doch eines Tsges, sie ist gerade 7 Jahre alt , ist es soweit: am nächsten Tag soll sie mit aufs Meer fahren, um die Thunfische zu fangen.
Die Leseprobe hat mich schnell gefesselt, nach wenigen Sätzen war ich auf Katria und Teil der Gemeinschaft. Die Insel und ihre Bewohner konnte ich mir sehr gut vorstellen. Die Bedeutung des Raìs und seines Nachfolgers kommt wunderbar zur Geltung.
Ich bin sehr gespannt, wie sich Noras Leben weiterentwickeln wird. Wie wird die beschauliche Insel mit dem aufkommenden Tourismus umgehen? Und vor allem : wie lassen sich Traditionen mit der Moderne verbinden und wie verändert sich das Denken der Inselbewohner?