Fortschritt vs. Traditionen

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cherryblue_4 Avatar

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Menschen auf dem Cover mag ich nicht; sie nehmen dem Lesenden die Freiheit selbst seine Vorstellungskraft spielen zu lassen. Allerdings hat mich die Story - die Gegensätze von dem Weg nach vorne im Fortschritt und dem Festklammern an Traditionen - neugierig gemacht.
Der Roman umfasst relativ kurze 192 Seiten.
Mattanza. Was für passender Name für dieses Thema. Abschlachten; bedeutet diese martialische Jagd auf Thunfische.
Aber dennoch sichert genau dieses Abschlachten den Bewohnern der fiktiven italienischen kleinen sturmumtosten Insel das Überleben.
Man schreibt das Jahr 1960. Unscheinbar; und doch beginnt in genau diesem Jahr die uralte verschwiegene Gesellschaft der Tonnaroti auf dem Prüfstand zu stehen. Sie schreiben ihre eigenen Gesetze; sie schweigen und überleben; sie gehen ihren eigenen Weg und scheitern dennoch an der Handlungsunfähigkeit ihrer eigenen Regierungsvertreter. Und allen voran steht Nora, deren alleinige Existenz Untergang und Fortbestand zugleich bedeutet.
Ein grandioses Buch – ich bin mir nur nicht sicher, ob ich hingerissen oder angewidert sein sollte angesichts der Thematik.