Tradition und ihre Brüche

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Das Cover des Buches zeigt eine nachdenklich blickende Frauengestalt und verspricht, zusammen mit dem Titel, eine Aufarbeitung von Traditionen, ungewollten Veränderungen und der Situation einer Frau in einer eingefahrenen Gemeinschaft. Das Buch besticht durch eine sorgfältige Schilderung der Inselbewohner. Die unterschiedlichsten Typen versammeln sich hier. Die Inselbewohner bilden so ziemlich die ganze Gesellschaft mit ihren Problemen ab. Und mittendrin ein Mädchen, das nicht weiß, was auf sie zukommt.
Der Leser lernt die uralten Bräuche und Sitten der Insel kennen. Das Dorf ist abhängig vom Thunfischfang. Ein Mann muss das jährliche Ereignis dirigieren. Der erste Bruch der Tradition findet statt, als ein Mädchen diese Rolle übernehmen muss in Ermangelung eines Mannes.
Der zweite Bruch zeigt eine völlig veränderte Situation: die Lebensgrundlage des Dorfes bricht weg. Der Fischfang wird magerer.
Und als dritter Bruch überrollt die Realität die Insel just in dem Moment, als die Bewohner sich aufraffen ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. Die Globalisierung hat schon längst das Heft in die Hand genommen.
Das Buch gefällt durch seine sorgfältigen Schilderungen von Meer und Menschen. Es ist nicht frei von Klischees verschiedenster Art. Aber es liest sich gut und lässt einen sehr nachdenklich zurück.