Zwischen den Zeilen

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msl_kl Avatar

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Mattanza ist ein besonderes Buch, bei dem man nicht auf den ersten Blick erfassen kann, um was es der Autorin geht. Die Geschichte wird über einen großen Zeitabschnitt erzählt und umfasst die Jahre 1960-2012. Vordergründig geht es um die Bewohner der Insel Katria, die sich dem traditionellen Thunfischfang verschrieben haben. Damit verbunden sind viele Traditionen und Aberglaube, was nicht so leicht mit dem Wandel der Zeit zu vereinbaren ist. So fehlt zu Beginn der männliche Nachfolger für den Raìs, der die ganze Thunfischsaison der Chef ist. Nora übernimmt jedoch den Job und macht sich gar nicht schlecht. Zwar geht es viel um die Arbeit der Thunfischfänger, welche meiner Meinung nach sehr grausam war, jedoch beleuchtet das Buch auch ganz andere Themen. So geht es zwischen den Zeilen um die Flüchtlingskrise, um den Tourismus, um die Umweltverschmutzung im Meer und auch um den industriellen Fischfang. Die Bewohner der Insel werden von Jahr zu Jahr immer mehr gebeutelt. Wie schaffen sie es, so lange durchzuhalten? Der Schreibstil der Autorin ist leicht zu verstehen, so dass man das Buch recht zügig durchlesen kann. Ich war jedoch über die doch sehr tiefgehenden Themen überrascht. Eine klare Leseempfehlung von mir!