Alex Hay spielt in „Mayfair House“ mit den Konventionen und Erwartungen an einen historischen Roman und sprengt diese bereits zu Beginn: Mrs. King ist keine Protagonistin, die in ihrer Zeit und ihrem Schicksal festsitzt, sondern eine durch und durch und moderne Figur, die als solche nicht an die Sitten ihrer Zeit gebunden ist. So erscheint ihr Racheplan auch nicht als unrealistisches Vorgehen - so fantastisch dies auch klingen mag - sondern als logischer Schritt. Der Schreibstil von Hay ist klar und pointiert sowie stets leicht ironisch und distanziert. Auch hierdurch bricht Hay die Konventionen des historischen Romans und bietet so eher einen zeitgenössischen Roman (mit historischem Setting). Der Einstieg in die Handlung und die Zeit um die Jahrhundertwende gelingt so sehr leicht und die Spannung baut sich schnell auf, sodass man die Leseprobe nicht aus der Hand legen kann und am liebsten direkt das ganze Buch lesen möchte.