Vielleicht das Highlight des Jahres
Zuletzt sind einige Romane erschienen, die Cosy Crime mit einem historischen Setting verbinden. Auch „Mayfair House“ verbindet diese beiden Elemente und verspricht einen Heist-Roman im England der edwardischen Epoche, hebt sich aber gleichzeitig vielversprechend von der Masse der Neuerscheinungen ab. Der Vergleich zu Downton Abbey ist treffend gewählt. Wie in der Serie bietet Hay einen detaillierten und stimmungsvollen Einblick in das Leben der Dienstboten um die Jahrhundertwende und zeigt die großen Unterschiede und Ungerechtigkeiten zwischen den Adligen und ihren Angestellten auf. Gleichzeitig gelingt es mit einem leicht ironischen Stil und einem kleinen Augenzwinkern das Sujet nicht altbacken, sondern unterhaltsam und gut zugänglich für die heutige Zeit erscheinen zu lassen. Durch den subtilen Stil erscheint Mrs. Kings zwar als eine moderne und selbstbewusste Protagonistin, aber wirkt dennoch in der Handlung nicht anachronistisch. Ebenso so subtil baut Hay von der ersten Seite an Spannung auf, sodas die die Enttäuschung groß ist, wenn die Leseprobe endet und der Großteil der Handlung noch verborgen bleibt. Insgesamt ein sehr gelungener Einstieg in ein vielversprechendes Buch, das sicherlich eines der Highlights des Jahres sein wird.