Unterhaltsame Heist-Story

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prinzessinbutterblume Avatar

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Als die Wirtschafterin Mrs. King von ihren Herrschaften auf die Straße gesetzt wird, beschließt sie, Rache zu nehmen - sie will das komplette Anwesen leer räumen. Und das während oben ein rauschender Kostümball gefeiert wird. Ein Coup, der unmöglich scheint. Doch Mrs. King heuert eine Crew wagemutiger Frauen an, die das Unmögliche tatsächlich möglich machen könnten ... wären da nicht die ein oder andere persönlichen Motive und Verstrickungen, die das Unternehmen zu Fall bringen könnte.

Der Plot von "Mayfari House" klingt einfach nur fantastisch und ich muss gestehen, dass die Vergleiche zu "Oceans 8" und "Downton Abbey" mich sehr neugierig gemacht und meine Erwartungen ziemlich hoch geschraubt haben. Zum Glück nicht zu unrecht. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und es war sehr spannend, Mrs. King bei ihrem Plan zu verfolgen. Dabei setzt die handlung etwa drei Wochen vor dem Coup an und zählt dann die Tage, später Stunden runter bis zum Raub. Das hat mir gut gefallen, weil die Zeit immer knapper wurde, die Aufregung sich steigerte und wir wirklich von Anfang an dabei waren. Doch auch wenn wir den Vorbereitungen beiwohnen, so ist der eigentliche Ablauf dann doch eine Überraschung, weil wir nur grobe Schnipsel, aber nicht das ganze Erfahren haben.. Dadruch bleibt die Spannung aber bis zum Schluss bestehen, weil man nie weiß, ob das jetzt noch geplant war oder nicht.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Immer abwechselnd begleiten wir die Diebinnen und auch "Madam", die den Ball ausrichtet und beraubt werden soll. Gerade dadurch, dass wir auch erfahren, was sich auf der anderen Seite abspielt, wird defintiv Spannung aufgebaut. Gleichzeitig sind die Figuren aber auch etwas unnahbar geblieben und so eine richtige Beziehung konnte ich zu keiner aufbauen. Es war mehr der Plot als die Figuren, der mich zum Weiterlesen angetrieben hat.

Besonders gut hat mir auch die Atmosphäre im London um die Jahrhundertwende gefallen. Alex Hay beschreibt den Luxus und die Stimmung oben auf dem Kostümball, aber auch in den ärmlichen Gassen einfach wunderbar.

Insgesamt ist "Mayfair House" eine Heist-Story, die viel Spaß macht. Es ist vielleicht kein perfektes Buch, aber defintiv sehr gute Unterhaltung.