Griechische Sagen

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v.kuhlmann_1808 Avatar

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Der erste Leseeindruck von „Medea – Die Hexe von Kolchis“ von Rosie Hewlett ist sehr eindrucksvoll und atmosphärisch. Schon der Klappentext deutet an, dass hier eine bekannte mythologische Figur in einem neuen, emotional intensiven Licht gezeigt wird. Hewlett scheint Medea nicht nur als tragische Nebenfigur der griechischen Sage, sondern als eigenständige, komplexe Frau zu porträtieren – verletzt, mächtig und zugleich zutiefst menschlich.

Die Sprache des Textes wirkt dramatisch und bildhaft, mit starken Kontrasten („Gemieden. Verfolgt. Gequält.“ / „Unerbittlich. Mächtig. Magisch.“), was sofort Spannung aufbaut und die innere Zerrissenheit der Protagonistin spürbar macht. Man bekommt den Eindruck, dass es hier um mehr geht als nur um eine Nacherzählung des Mythos – es scheint eine feministische und psychologisch tiefgehende Interpretation zu sein, die Medeas Perspektive und ihren Kampf um Selbstbestimmung in den Mittelpunkt stellt.

Insgesamt entsteht der Eindruck eines düsteren, gefühlvollen und kraftvollen Romans, der alte Mythen mit moderner Empathie verbindet und die Leser auf eine intensive emotionale Reise.