Bewegende Geschichte einer jungen Frau am Rand der Kontrolle

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julchentim Avatar

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Ich habe das Buch genossen, weil Medea hier nicht nur eine Figur aus alten Erzählungen ist. Sie wirkt wie ein Mädchen, das sich nach Halt sehnt und immer wieder an Menschen gerät, die sie ausnutzen.

Der starke Einstieg in die Geschichte auf Colchis zeigt, wie sie aufwächst, wie sie ihre Kräfte spürt und wie sie sich an Jason klammert, obwohl er ihr nicht guttut. Leider verliert die Geschichte kurz an Spannung. Medeas Grübeln wiederholt sich, doch später gewinnt das Buch wieder Fahrt. Am Ende blieb ich hin und hergerissen, weil ich sowohl Mitleid als auch Ärger mit ihr empfand. Genau das hat mich überzeugt.

Für mich ein eindrucksvolles Porträt einer jungen Frau, die ihren Platz sucht und daran oft scheitert.

Insgesamt ein intensives Buch über eine junge Frau, die nach Nähe sucht, sich aber immer wieder in gefährliche Situationen treibt. Die Geschichte hält viel Drama bereit und lädt dazu ein, über Verantwortung, Einfluss und Selbstbild nachzudenken. Für mich ein starkes, wenn auch nicht perfektes Leseerlebnis.