Die Komplexität der Figur Medea

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willyshrub Avatar

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Das Buch bietet eine tiefgründige, mitleidige Interpretation der traditionellen Bösewichtin der griechischen Mythologie. Hewlett erzählt von Medeas Kindheit, ihrer Isolation und den missbräuchlichen Beziehungen zu den Männern in ihrem Leben. Jason wird als arroganter, manipulierender und naiver Scharlatan dargestellt, dessen Ruhm hauptsächlich auf Medeas Taten beruht.
Trotz ihrer schrecklichen Taten wird Medea nicht als reines Opfer dargestellt wird, sondern als eine komplexe Figur, die Entscheidungen trifft, die aus Trauma, Verrat und dem Wunsch nach Liebe resultieren. Die Autorin schafft es, Medeas Handlungen nachvollziehbar zu machen, ohne sie zu entschuldigen, und betont dabei ihre immense Macht als Zauberin.
Die frische, moderne Perspektive des einen antiken Mythos hat mich begeistert und zum Nachdenken angeregt. Das Buch ist eine gelungene, mitreißende und schmerzhaft schöne Nacherzählung des Stoffes.