Ein literarisches Experiment!

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minas.libraries Avatar

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Schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass „Medea – Stimmen“ kein klassischer Roman ist, sondern ein literarisches Experiment. Der poetische Stil hat mir mega gut gefallen. Jedes Wort wirkt perfekt positioniert, wie magisch aufgeladen, so klug und präzise. Besonders beeindruckt hat mich, wie Medeas Stimme nicht als die „verrückte Frau“ abgetan wird, sondern als zornige, reflektierte, komplexe Figur. Die multiperspektivische Erzählweise verleiht der Geschichte noch Tiefe und bricht außerdem super gut mit der patriarchalen Mythenerzählung. Die Sprache ist lyrisch, manchmal sogar elliptisch, aber durchweg kraftvoll. Ich erwarte ein radikales, feministisches Werk über Wut, Ohnmacht, Mutterschaft und das Ringen um die eigene Wahrheit. Und genau deshalb möchte ich weiterlesen, weil es verstört, inspiriert und literarisch herausfordert.