Komplett neue Bild der Sage

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johannarie Avatar

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Ich habe mit einer sehr sagennahen Geschichte gerechnet. Alles nach dem Motto: sie sieht ihn, große Liebe, der Fall.

Aber hier wurde die Geschichte ganz anders erzählt. Nach meiner anfänglichen Skepsis gegenüber der Liebesgeschichte zwischen Medea und Jason entwickelte sich die Beziehung zu einem wahren Kernthema über Schuld und Verleitung durch Manipulation. War Medea wirklich so eine böse Hexe oder wurde sie in eine toxische manipulative Beziehung hineingezogen?

Erfrischend neu ist der Blick auf die antiken Sagen aus einem feministischen Standpunkt. Die Rolle der Bösen kann nicht allein aufgrund der Taten vergeben werden und ist nicht immer der Frau zuzuschreiben. Vielmehr muss gefragt werden, wie das Zusammenspiel der Personen und mögliche Vergangenheiten hier eine Rolle spielen.

Schön hätte ich einen Abschluss mit Medeas Lebensende gefunden. So konzentriert sich das Buch nur auf die Zeit mit Jason.