Starke Persönlichkeit

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sarahmouche Avatar

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Medea ist eine faszinierende Neuinterpretation eines der bekanntesten und zugleich ambivalentesten Figuren der griechischen Mythologie. Medea wird hier nicht nur als böse Zauberin, sondern als tief verletzte, kraftvolle Frau dargestellt, deren magisches Talent sie zugleich stärkt und isoliert. Hewlett gelingt es, ihre innere Zerrissenheit glaubwürdig zu zeigen: die Liebe zu Jason, ihre Loyalität, aber auch ihre Wut und Verzweiflung.

Der Roman überzeugt durch einen lebendigen Schreibstil, der bildhaft ist, aber nie übertrieben wirkt. Medeas Geschichte ist spannend erzählt, mit gefährlichen Prüfungen, Intrigen, aber auch mit emotionalen Momenten. Für mich wirkt Medea nicht nur nachvollziehbar, sondern berührend. Ihre Entscheidungen sind oft schmerzhaft, aber sie entstehen aus einer tiefen Verletzung.

Ein besonderes Plus ist auch der feministische Zugang. Medea steht im Zentrum, sie hat eine eigene Stimme, ihre Perspektive wird ernst genommen. Gleichzeitig bleibt die klassische Sage erkennbar.

Insgesamt ist Medea eine starke, mitreißende Lektüre für alle, die griechische Mythen mögen, aber nicht an oberflächlichen Heldengeschichten interessiert sind. Ich kann das Buch sehr empfehlen.

Auch das Cover ist wunderschön gestaltet und passt gut zur Protagonistin.