Fantasy-Academy trifft auf griechische Mythologie – eine gelungene Kombination!
Das Cover verrät noch nicht viel, außer, dass ein Mädchen mit einer Laterne durch Venedig mit seinen Gondeln schleicht. Und das Buch startet auch erstmal woanders, nämlich in Avas „ganz normaler“ Schule, in der sie sich mit den ganz normalen Ärgernissen eines Teenager-Mädchens herumschlägt: die Freundinnen pubertieren, und in der Schule herrscht Alltagssexismus. Aber Avas Ärger bricht sich in neuer Form Bahn, und damit startet ihr Leben im Internat, in dem ihr Lieblingsthema – die griechische Mythologie – zum Leben erwacht.
Ich hatte viel Spaß beim Lesen des Buchs. Die Charaktere sind glaubhaft und die Protagonisten sympathisch und überzeugend in ihren Freuden und Nöten. Leider ist die Grenze zwischen den Helden und ihren Antagonisten etwas überdeutlich gezogen, hier hätte ich mir mehr Schattierungen zwischen gut und böse gewünscht. Die Szenen sind lebendig und mitreißend erzählt, die Dialoge wirken meist spontan und natürlich, außer wenn etwas zu viel mythologischer Hintergrund in die Unterhaltungen eingebaut war. Insgesamt fand ich die Handlung spannend und die Autorin hat an vielen Stellen geschickt die mythologischen Hintergründe eingearbeitet, um die Handlung voranzutreiben (z.B. wie sich das genetische Erbe der Schüler*innen auf unterschiedliche Weise Bahn bricht). Dabei zeigt sie ihr tiefgehendes Wissen, sodass das Geschehen trotzdem nicht vorhersehbar ist. Auch ihre Ideen, wie die mythologischen Beziehungen zwischen den Sagengestalten gewesen sein könnten, fand ich ziemlich raffiniert. Ich glaube, mich in griechischer Mythologie halbwegs auszukennen, trotzdem bin ich über manche Gestalten und Hintergründe gestolpert. Auch wenn es ein Glossar gibt, glaube ich, dass vor allem Menschen Spaß an diesem Buch haben, die schon einigermaßen bewandert in griechischer Mythologie sind, sonst ist die Geschichte möglicherweise eine sehr beliebige Ansammlung an fantastischen Gestalten. Für meinen Teil hatte ich jedoch großen Spaß an den neuen Ideen und dem neuen Blickwinkel.
Neben dem Abenteuer der Protagonistin berührt das Buch auch interessante Themen wie die Frage, wie Menschen von den Versäumnissen ihrer Vorfahren betroffen sind und wie deren Errungenschaften ihnen helfen können, wie man sich selbst findet und über sich hinauswächst. Hiervon können gerade junge Leser*innen sicher profitieren. Viel präsenter ist jedoch das Thema Sexismus – unter den Schüler*innen, Lehrer*innen und Sagengestalten. Ich finde es richtig und wichtig, dass Kinder jeden Geschlechts darüber lesen und sich Gedanken machen. Die Beobachtung, welche Rolle Frauen in der Mythologie spielen, haben mich zum Nachdenken angeregt. Leider war das Problem für mich an manchen Stellen etwas zu sehr im Fokus, sodass es von der Handlung abgelenkt hat, und der Wunsch, Frauen und Mädchen zu bestärken, schlug bei den Figuren bisweilen in Schwarzweißmalerei in die andere Richtung und eine Abwertung fast aller männlichen Figuren um. Das fand ich schade und ich halte es für kein hilfreiches „Gegenmittel“ im Kampf gegen Sexismus.
Trotzdem habe ich das Buch mit großem Spaß gelesen und gebe eine Leseempfehlung für Fans griechischer Mythologie.
Ich hatte viel Spaß beim Lesen des Buchs. Die Charaktere sind glaubhaft und die Protagonisten sympathisch und überzeugend in ihren Freuden und Nöten. Leider ist die Grenze zwischen den Helden und ihren Antagonisten etwas überdeutlich gezogen, hier hätte ich mir mehr Schattierungen zwischen gut und böse gewünscht. Die Szenen sind lebendig und mitreißend erzählt, die Dialoge wirken meist spontan und natürlich, außer wenn etwas zu viel mythologischer Hintergrund in die Unterhaltungen eingebaut war. Insgesamt fand ich die Handlung spannend und die Autorin hat an vielen Stellen geschickt die mythologischen Hintergründe eingearbeitet, um die Handlung voranzutreiben (z.B. wie sich das genetische Erbe der Schüler*innen auf unterschiedliche Weise Bahn bricht). Dabei zeigt sie ihr tiefgehendes Wissen, sodass das Geschehen trotzdem nicht vorhersehbar ist. Auch ihre Ideen, wie die mythologischen Beziehungen zwischen den Sagengestalten gewesen sein könnten, fand ich ziemlich raffiniert. Ich glaube, mich in griechischer Mythologie halbwegs auszukennen, trotzdem bin ich über manche Gestalten und Hintergründe gestolpert. Auch wenn es ein Glossar gibt, glaube ich, dass vor allem Menschen Spaß an diesem Buch haben, die schon einigermaßen bewandert in griechischer Mythologie sind, sonst ist die Geschichte möglicherweise eine sehr beliebige Ansammlung an fantastischen Gestalten. Für meinen Teil hatte ich jedoch großen Spaß an den neuen Ideen und dem neuen Blickwinkel.
Neben dem Abenteuer der Protagonistin berührt das Buch auch interessante Themen wie die Frage, wie Menschen von den Versäumnissen ihrer Vorfahren betroffen sind und wie deren Errungenschaften ihnen helfen können, wie man sich selbst findet und über sich hinauswächst. Hiervon können gerade junge Leser*innen sicher profitieren. Viel präsenter ist jedoch das Thema Sexismus – unter den Schüler*innen, Lehrer*innen und Sagengestalten. Ich finde es richtig und wichtig, dass Kinder jeden Geschlechts darüber lesen und sich Gedanken machen. Die Beobachtung, welche Rolle Frauen in der Mythologie spielen, haben mich zum Nachdenken angeregt. Leider war das Problem für mich an manchen Stellen etwas zu sehr im Fokus, sodass es von der Handlung abgelenkt hat, und der Wunsch, Frauen und Mädchen zu bestärken, schlug bei den Figuren bisweilen in Schwarzweißmalerei in die andere Richtung und eine Abwertung fast aller männlichen Figuren um. Das fand ich schade und ich halte es für kein hilfreiches „Gegenmittel“ im Kampf gegen Sexismus.
Trotzdem habe ich das Buch mit großem Spaß gelesen und gebe eine Leseempfehlung für Fans griechischer Mythologie.