Die Suche nach einem verschwundenen Testament und einem beschlagnahmten Manuskript

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magdas_buecherwelt Avatar

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Da ich Norwegen liebe und das Land auch schon bereist habe, ist mir als erstes das wunderschöne Cover aufgefallen, auf dem, eingearbeitet in das Kreuz der norwegischen Flagge, ein Schiff in einem norwegischen Fjord zu sehen ist.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich zu dem Buch Zugang gefunden habe, da von Anfang an sehr viel passiert und viele Protagonist*Innen involviert sind. Nachdem ich aber den Durchblick hatte, hat mich die Geschichte in ihren Sog gezogen, und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen.
Es gibt mehrere Handlungsstränge um eine zerstrittene Familie, Nachkommen des Reeders Thor Falck, der beim Untergang des Hurtigrutenschiffes DS „Prinsesse Ragnhild“ im Jahr 1940 umgekommen ist. Die Nachkommen aus seiner ersten Ehe leben in Bergen, während seine zweite Frau Vera mit ihrem Sohn Olav und dessen drei Kindern in Rederhaugen in der Nähe von Oslo lebt. Vera und Olav haben das Schiffsunglück überlebt.
Olav Falck ist mittlerweile im Rentenalter, er leitet einen Milliardenkonzern, und zögert, die Leitung des Konzern an seinen Sohn Sverre zu übergeben. Tochter Alexandra, genannt Sasha, leitet die SAGA-Stiftung des Konzerns. Bei einem Projekt der Stiftung arbeitet sie mit dem deutschen Bundesarchiv zusammen. Das Ziel des Projekts ist, Näheres über den Widerstand innerhalb der deutschen Wehrmacht in Norwegen herauszufinden.
Hans Falck lebt mit seiner Familie in Bergen, er ist Arzt und engagiert sich bei humanitären Einsätzen im Nahen Osten.
Bereits zu Beginn der Saga beginnt die 95jährige Vera Lind Selbstmord. Es stellt sich heraus, dass sie einen Tag zuvor ihr beim Amtsgericht hinterlegtes Testament abgeholt hat und es nun unauffindbar ist. Die Suche nach dem Testament beginnt. Hinzu kommt, dass auch ein Manuskript, das Vera 1970 in Bergen geschrieben hat, verschwunden ist. Es soll vom Staatsschutz beschlagnahmt worden sein, da es brisante Informationen über die Ursache des Untergangs der „Prinsesse Ragnhild“ enthalte.
Dann ist da noch Johnny Berg, mein Lieblingscharakter in dem Buch. Johnny kämpft im Nahen Osten gegen den IS. Als er Hans Falck kennenlernt, bittet ihn dieser, seine Biographie zu schreiben. Dafür trifft Johnny sich mit den Bergenser und Rederhaugener Familienmitgliedern. Sasha bittet ihn um Hilfe bei der Suche nach dem Testament und dem Manuskript.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, es hat mich an die Millennium-Trilogie erinnert: Familienimperium, Geheimnisse, ein Außenstehender, der üble Machenschaften aus der Vergangenheit aufdeckt. Das Manuskript mit dem Titel „Meeresfriedhof“ ist spannend geschrieben, es besteht aus drei Teilen, die jedoch nicht gebündelt im Buch auftauchen, dem Familiengeheimnis kommen wir erst im Epilog auf die Spur.
Von den Charakteren mochte ich nur Hans und Johnny und freue mich, die beiden in Band 2 wiederzusehen. Ich empfehle diesen spannenden Auftakt der Falck-Saga Leser*Innen von skandinavischen Krimis und allen, die Norwegen lieben und auf der „Prinsesse Ragnhild“ von Bergen aus zu den Lofoten reisen möchten.