Atemberaubender Abschluss

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
karschtl Avatar

Von

4,5 Sterne

"Meeressarg" ist der 6. und (wahrscheinlich) letzte Teil der Krimireihe um den schwedischen Ermittler Fabian Risk. Doch noch mehr als in den vorherigen Teilen tritt er hier in den Hintergrund und verfolgt ausschließlich seine eigene Agenda. Dass die ihn aber komplett ausfüllt, ist auch verständlich.

Vielmehr begleitet der Leser in Kopenhagen abwechselnd Jan Hesk als frischgebackenen Leiter einer Ermittlungstruppe, der den Fall um die zwei Leichen im "Meeressarg" aufklären soll und Dunja Hougard, die dem widerlichen Polizeichef Kim Sleizner endlich das Handwerk legen will und dafür nur noch handfeste Beweise braucht. Und ab und zu wechselt die Perspektive dann auch mal zu Risk.

Dass sich diese drei Handlungsstränge irgendwann kreuzen werden, ist klar. Die Frage ist nur wann, wie und wo. Bis dahin bekommt man von Stefan Ahnhem einen atemberaubenden Thriller, der nichts für schwache Nerven und zarte Gemüter ist. Und im finalen Showdown wird all dem nochmal die Krone aufgesetzt.

Wobei ich mich ja schon frage, wieso in fast jedem Thriller die Bösen reiche, einflussreiche und vor allem notgeile Säcke sind. Klischee, oder tatsächlich Realität?
Und wieso manche erfahrene Polizisten wirklich so naiv sind und glauben, sie könnten unvorbereitet und vollkommen schutzlos in die Höhle des Löwen gehen - und ohne eine Schramme da wieder rauskommen.

Dennoch ist das Buch ein würdiger Abschluss für die gesamte Reihe, deren roter Faden durchaus immer auch die Machenschaften des dänischen Polizeichefs waren - obwohl die Hauptfigur ein schwedischer Kriminalpolizist ist.