Typischer Ahnhem

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elchi130 Avatar

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Dunja Hougard will Kim Sleizner endlich zu Fall bringen. Doch der Polizeichef von Kopenhagen scheint ihr immer einen Schritt voraus zu sein. Aber auch er hätte nichts lieber, als Dunja endlich in seinen Fängen. Für Fabian Risk bricht derweil eine Welt ein. Wieder einmal bringt er seine Familie gegen sich auf, denn er kann erst Ruhe geben, wenn er seine Ermittlungen abgeschlossen hat. Dafür muss auch er sich nach Kopenhagen begeben.

Sehr lange habe ich schon darauf gewartet, dass das Duell zwischen Dunja Hougard und Kim Sleizner startet. In diesem Band „Meeressarg“ ist es endlich soweit. Und natürlich hoffte ich darauf, dass der Autor Stefan Ahnhem, Dunja als Siegerin aus der Geschichte hervorgehen lässt.

Das Buch startet sehr spannend. Die Geschichte wird über mehrere Erzählstränge geschildert. Dunja Hougard ist endlich soweit. Sie kann ihren Plan in die Tat umsetzen, sich an ihrem Feind Kim Sleizner zu rächen. Als Leserin kann ich ihr Vorgehen mitverfolgen und erlebe ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel.
Währenddessen muss Fabian Risk einen weiteren Schicksalsschlag wegstecken. Doch er wäre nicht Fabian Risk, wenn er sich nicht in die Aufklärung der Tat festbeißen würde. Es hat mir auch in diesem Teil wieder sehr zugesetzt, zu sehen, wie Fabian in seiner Familie schon wieder gegen Windmühlen kämpfen muss und wie er stets auf verlorenem Posten steht.

Als in Kopenhagen ein Auto mit zwei Toten aus dem Meer gezogen wird, beginnt die Mordkommission zu ermitteln. Der neue Teamleiter Hesk setzt alles daran, die Tat schnell aufzuklären. Hier hat mir besonders die Entwicklung von Hesk und später des gesamten Teams sehr gefallen. Wirken sie zu Beginn eher wie Lemminge, die stets machen, was der Polizeichef Kim Sleizner will, entwickeln sie in der weiteren Erzählung einen eigenen Willen und auch das Können, um ein Verbrechen aufzuklären.

Die ersten 300 Seiten hat mich das Buch völlig in seinen Bann gezogen. Ich fand es spannend, habe mitgerätselt, mitgefiebert und mitgelitten. Doch dann, als die meisten Fragen geklärt waren, setzt das Buch zu einem sehr langen Showdown an. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem sich immer mal wieder ändert, wer die Katze und wer die Maus ist. Doch insgesamt habe ich das Buch ab da eher langatmig und zäh gefunden. Der Autor schafft es zwar noch, mit kleinen Überraschungen aufzuwarten, aber die Spannung der ersten Hälfte habe ich nicht mehr gefunden.

Was mich zum Teil gestört hat, waren die Brutalität und die blutreichen Beschreibungen. Hier hätte ich mir mehr Zurückhaltung gewünscht. Die Kämpfe und Überfälle hätte man auch mit weniger Blut, Ekel erzeugenden Szenen und Gewalt beschreiben können.

Ganz deutlich konnte ich im 6. Teil der Fabian-Risk-Reihe die Handschrift von Stefan Ahnhem wiederfinden. Das betrifft sowohl den Schreibstil, der sehr angenehm zu lesen ist. Aber auch im Handlungsaufbau und in den Wendungen ist der Autor ganz deutlich zu erkennen

Fazit: ich habe bekommen, was ich erwartet habe. Es wäre jedoch besser gegangen.