Die Pensionierung rückt heran

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Nur noch 190 Tage bis zur Pensionierung von Horst. Horst ist Lehrer und mit Beginn der Sommerferien will er in seinen wohl verdienten Ruhestand gehen. Gemeinsam mit seiner Frau Gabriele, die Buchhändlerin ist, will er sich auf Reisen begeben, am liebsten mit einem Wohnmobil durch die USA. Für Gabriele muss nun ein neuer Pass her. Doch dieses ist nicht so einfach wie es klingt. Die Dame im Service-Center der Stadt bemängelt ausgiebig die Bilder, die Horst in mühevoller Kleinarbeit in der eigenen Wohnung von Gabriele erstellt hat, denn sie entsprechen nicht der geforderten Norm. Hilfreich weist sie auf den Fotoautomaten vor dem Büro, doch der hat auch seine Tücken und ständig wird man gestört.

Ein herrlich erfrischendes Buch, das aus der Sicht von Gabi erzählt wird. Es liest sich flüssig und leicht. Schnell ist man im Geschehen und kann sich gut die jeweiligen Situationen vorstellen, da man selbst schon ähnliches erlebt hat. Während der Arbeitszeit freuen sich die meisten auf ihre Pensionierung und denken nicht an die große Umstellung, die sich dann ergibt. Auch Gabi ist noch unschlüssig, ob Dauerferien ihrer Ehe gut bekommen würden. Sie liebt ihre Tätigkeit als Buchhändlerin und ist unschlüssig, ob sie diese aufgeben soll, um mit ihrem Mann 24 Stunden am Tag zusammen zu sein. Denn gerade steht sie in ihrem Job vor neuen Herausforderungen.

An dem Buch gefällt mir besonders, dass es sich bei den Protagonisten um ganz normale Personen handelt, die mit ihren alltäglichen und lebensnahen Problemen zu recht kommen müssen. Die Umgestaltung des Ehealltags, die Bedürfnisse des Einzelnen und die Gedanken, die einer Frau um die 60 durch den Kopf gehen, werden auf humorvolle Weise geschildert, ohne platt zu wirken. Neben der wunderschönen Situationskomik bietet das Buch auch ein paar ernste Gedankensplitter, die zum Nachdenken anregen.