Sehr ergreifend

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tilia Avatar

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Lindas Tochter Sonja wird mit 17 Jahren durch einem Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen. Für Linda und ihren Mann Richard beginnt eine Zeit der Trauer.

Linda zieht sich völlig zurück, verlässt die gemeinsame Wohnung und zieht auf einen Bauernhof, den ihr eine ältere Dame vorübergehend überlassen hat. Anfangs ist nur die Hofhündin Kaja bei ihr. Nach einer Weile trifft sie sich ab und zu mit dem Nachbarspaar und später mit Natascha und deren autistischer Tochter Nine.

Als Linda den Hof wieder verlassen muss, verkaufen sie und Richard die gemeinsame Wohnung. Linda sucht sich eine neue Wohnung in Leipzig. Sie kümmert sich um Nataschas Schrebergarten. Richard beginnt eine Beziehung mit der Schriftstellerin Brida.

Das Buch ist in zwei etwa gleich lange Teile aufgeteilt. Im ersten Teil geht es um den Tod von Sonja, die Zeit der Trauer und Lindas Zeit auf dem Hof. Der zweite Teil handelt von der Zeit, als Linda in Leipzig in eine neue Wohnung zieht.

Der Roman umfasst drei Lebensphasen von Linda:
1. Das Leben mit ihrer Tochter Sonja und ihrem Mann Richard (Familienleben)
2. Das Leben nach dem Tod ihrer Tochter auf dem abgelegenen Bauernhof (Trauerphase)
3. Das "neue" Leben Lindas in Leipzig.

Nach dem schweren Schicksalsschlag begleitet man Linda durch ihre Trauer aber auch durch ihren Selbstfindungsprozess nach dem Tod ihrer Tochter. Der Autorin gelingt es eindrucksvoll, die jeweilige Stimmungslage von Linda zu vermitteln. Der Schreibstil ist außergewöhnlich packend und wirkt sehr authentisch. Dadurch taucht man unmittelbar in die Gefühlswelt von Linda ein. Das Ende bietet eine Wende, die ich so nicht erwartet hätte. Dadurch bleibt die Geschichte bis zum Schluss fesselnd.