Auf der Suche nach dem Nordstern

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julia87 Avatar

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Vorab sei gesagt: Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar gewonnen.

Nora Imlau kannte ich bereits vor diesem Buch, ich folge ihr auf Twitter und Instagram. Dort ist sie mir immer wieder durch ihre respektvolle Art zu schreiben aufgefallen. Leider weht in der Blase der Eltern, die sich bedürfnisorientierte Erziehung auf die Fahnen geschrieben haben, zuweilen ein rauer Wind. Eigene Vorstellungen von der Erziehung werden vehement, um nicht zu sagen radikal, vertreten. Ein respektvoller Umgang mit den Kindern wird propagiert, unter den Erwachsenen jedoch oft vergessen. So sieht man sich als Elternteil oft in die Ecke gedrängt. Hat das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, nur weil man der Meinung der besagten Eltern nicht zur Gänze zustimmt. Kurzum: man bekommt vermittelt - so hat eine bedürfnisorientierte Erziehung auszusehen. So, oder gar nicht.

Nicht so bei der Autorin. Seit vielen Jahren vermittelt sie Eltern engagiert, dass die Bedürfnisse aller Familienmitglieder wichtig sind. Dass es darauf ankommt, eine Balance in dem Umgang miteinander zu finden, sodass ein glückliches und zufriedenes Miteinander möglich ist.

Und genau darum geht es in diesem Buch. Wer einen Erziehungsratgeber sucht, der einem nach einem bestimmten Schema vermittelt, wie man aus Kindern glückliche Erwachsene macht, der wird nicht in diesem Buch fündig. Es geht vielmehr um Impulse. Das Buch regt zum Nachdenken an. Die Autorin vermittelt darin, dass es eben nicht den einen richtigen Weg gibt. Jede Familie, jeder Mensch sind so individuell, dass man eben nicht das gleiche Schema auf alle anwenden kann. Es soll dem Leser zeigen, wie eine Familie ihren ganz eigenen und individuellen Kompass einsetzen kann, um die Bedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut zu bekommen. Und zwar auf ihre ganz eigene Art und Weise. Das tut es aus meiner Sicht sehr gut. Es gibt keinen Druck, kein Einreden des schlechten Gewissens, was man eben leider oft findet, wenn man einigen „bedürfnisorientierten“ Accounts folgt. Nein.

Das Buch hilft dabei, mit verfestigten Glaubenssätzen zu brechen und Situationen neu zu beleuchten. Es regt zum Nachdenken an, zum an sich Arbeiten. Ja, es ist nicht immer angenehm, aber wenn man sich darauf einlässt, weiß man am Ende vielleicht, was einem wirklich wichtig ist und findet mit etwas Glück seinen Nordstern.