Ein etwas anderer Ratgeber

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schnukilein1904 Avatar

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Ich war ja schon sehr von der Leseprobe begeistert und bin teilweise mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen. Vor allem mit einigen Fragen, die mich zum Teil sehr beschäftigen. Das Buch beginnt in dem Nora Imlau eine theoretische Einführung in das Thema Erziehung gibt. Woher kommen unsere Werte, wie haben wir sie in unserer Kindheit wahrgenommen und wie geben wir diese weiter, um nur einen Teil der Einführung zu nennen. Diese Einführung geht über ca. ein Viertel des Buches und da dies mein erster wirklicher „Ratgeber“ ist, fand ich es teilweise schon etwas trocken. Es ist wirklich nur rein geschriebener Text ist. Ich will damit nicht sagen, dass es langweilig ist, ganz im Gegenteil, es ist sogar sehr interessant, aber man muss sich anfangs schon durchkämpfen. Was ich sehr gut finde, das Nora Imlau in dem Buch auch klarstellt, dass es nicht den einen richtigen WEG für alle gibt, den jeder ist verschieden und jede Familie funktioniert anders. Und was auch sehr wichtig ist, man sollte sich nicht mit anderen Familien vergleichen und schon gar nicht mit welchen die ihr Leben öffentlich zur Schau stellen (z.B. Facebook oder Instragram). Sie gibt in dem Buch auch keine Tipps, denn man muss seinen eigenen Weg finden, wie das Familienleben bei einem funktioniert, egal welche Erziehungsformen man anwendet. Jeder muss selbst sehen, was für sein Kind das Beste ist und wie die eigenen Kinder zufrieden sind. Denn glückliche bzw. zufriedene Kinder ergeben entspannte Eltern und das ist das Ziel, was am Ende des Tages jeder gerne hätte. Schön ist auch in dem Buch wie Nora Imlau auch Beispiele aus ihrem eigenen Leben bringt, sei es wie sie aufgewachsen bzw. erzogen wurde oder wie sie dies nun bei ihren Kindern macht. Das lockert das ganze schon etwas auf und es gibt auch ein bisschen Einblick in ihr Familienleben. Sie erweckt in dem Buch das Gefühl, dass sie mit uns, dem Leser, auf einer Ebene steht und genauso ihre Fehler gemacht und daraus ihre Erkenntnisse gewonnen hat, die sie nun mit uns teilt. Sie stellt sich keinesfalls über den Leser, was mir hier sehr gut gefällt.

Fazit: Es ist ein sehr schönes Buch, jedoch eher weniger ein Ratgeber, sondern mehr ein Kompass, wie der Titel schon sagt. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an und gibt auch die einen oder anderen Tipps, wie man Probleme auch lösen kann. Eine kleine Sache muss ich noch erwähnen, die mich ein bisschen gestört hat, und zwar, dass in dem Buch wirklich nur reiner Text abgedruckt wurde. Es gab nicht einmal eine halbe leere Seite zur Auflockerung, sondern es wurde der Fokus voll und ganz auf den Text gelegt. Die vielen Informationen, Erklärungen oder auch teilweise Statistiken hätte man gut und gerne mit der einen oder anderen Grafik oder Diagramm auflockern können, sodass es nicht ganz so monoton beim Lesen rüberkommt.
Ich kann das Buch aber auf alle Fälle sehr empfehlen.