Alena Schröder kann es!
Ich oute mich hier als absoluter Fan von Alena Schröder, schon der Roman Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid und das Hörbuch Bei euch ist es immer so unheimlich still haben mich umgehauen, jetzt ist mit der neuen Leseprobe der gleiche Effekt eingetreten. Ich habe die Leseprobe verschlungen und kann gar nicht genug bekommen von diesen miteinander verknüpften Geschichten. Und gerade Familienporträts gelingen der Autorin bestens, ausgehend von der Begegnung von Marlen - die nach dem Mauerfall um Aufnahme im Flüchtlingsheim Marienfelde bittet -, und der bereits pensionierten Ärztin Evelyn, die sie untersucht, entspinnt sich ein Geflecht an Szenen. Evelyn möchte Güstrow wiedersehen, Marlen möchte es vergessen, Hannah ist die Enkelin von Evelyn, und erlebt ihr erstes Weihnachtsfest. 2023 erlebt Hannah ganz anderes, sie verliert ihre beste Freundin an die Ehe und ein noch ungeborenes Kind, sie bekommt einen Untermieter in ihre geerbte Wohnung und sie bekommt beinahe eine Depression, als Martin Klammer auf Papa Klammer zu sich bei ihr meldet. Meinetwegen könnte ich sofort weiterlesen bis zu letzten Seite. Dass ich alle erwähnten Orte schon kenne, die traurige Geschichte von Demmin auch, macht es mir leicht, mich ins Buch hineinzubeamen. Einfach wunderbar, wie Alena Schröder das hinbekommt, mich so einzufangen.