Was, wenn ein Leben wirklich wie ein Gemälde ist – übermalt, korrigiert, nie ganz fertig?
Alena Schröder greift diese Frage in Mein ganzes Leben, Öl auf Leinwand, ohne Titel auf und erzählt eine leise, warmherzige Geschichte über Generationen, Erinnerung und das Erbe, das Eltern ihren Kindern hinterlassen.
Die zwei Zeitebenen – Güstrow 1945 und Berlin 2023 – sind klar voneinander getrennt und gut lesbar. Besonders der historische Teil rund um Marlen und Wilma berührt: die Angst der letzten Kriegstage, das fragile Vertrauen zwischen zwei Frauen und das stille Gewicht eines Geheimnisses. Diese Passagen wirken atmosphärisch dicht und emotional ehrlich, ohne reißerisch zu werden.
Der Gegenwartsstrang um Hannah hingegen bleibt vergleichsweise zurückhaltend. Ihre Konflikte – Freundschaft, Familie, das Wiederauftauchen des Vaters – sind nachvollziehbar, aber oft vorhersehbar und emotional weniger intensiv als die Vergangenheitsebene. Die Leinwand als verbindendes Symbol funktioniert zwar thematisch gut, entfaltet jedoch nicht immer die Tiefe, die sie verspricht.
Stilistisch schreibt Schröder zugänglich, ruhig und reflektiert. Der Roman liest sich flüssig und ist klar strukturiert, bleibt dabei jedoch eher sanft als eindringlich. Wer große emotionale Brüche oder literarische Wagnisse sucht, wird sie hier kaum finden – dafür aber eine solide, gefühlvolle Geschichte mit Herz.
Fazit:
Ein emotionaler, gut erzählter Roman über Erinnerung, Schuld und familiäres Erbe, der besonders im historischen Teil überzeugt. Warm, aber stellenweise zu vorsichtig – ein Buch, das nachklingt, ohne tief zu schneiden.
Alena Schröder greift diese Frage in Mein ganzes Leben, Öl auf Leinwand, ohne Titel auf und erzählt eine leise, warmherzige Geschichte über Generationen, Erinnerung und das Erbe, das Eltern ihren Kindern hinterlassen.
Die zwei Zeitebenen – Güstrow 1945 und Berlin 2023 – sind klar voneinander getrennt und gut lesbar. Besonders der historische Teil rund um Marlen und Wilma berührt: die Angst der letzten Kriegstage, das fragile Vertrauen zwischen zwei Frauen und das stille Gewicht eines Geheimnisses. Diese Passagen wirken atmosphärisch dicht und emotional ehrlich, ohne reißerisch zu werden.
Der Gegenwartsstrang um Hannah hingegen bleibt vergleichsweise zurückhaltend. Ihre Konflikte – Freundschaft, Familie, das Wiederauftauchen des Vaters – sind nachvollziehbar, aber oft vorhersehbar und emotional weniger intensiv als die Vergangenheitsebene. Die Leinwand als verbindendes Symbol funktioniert zwar thematisch gut, entfaltet jedoch nicht immer die Tiefe, die sie verspricht.
Stilistisch schreibt Schröder zugänglich, ruhig und reflektiert. Der Roman liest sich flüssig und ist klar strukturiert, bleibt dabei jedoch eher sanft als eindringlich. Wer große emotionale Brüche oder literarische Wagnisse sucht, wird sie hier kaum finden – dafür aber eine solide, gefühlvolle Geschichte mit Herz.
Fazit:
Ein emotionaler, gut erzählter Roman über Erinnerung, Schuld und familiäres Erbe, der besonders im historischen Teil überzeugt. Warm, aber stellenweise zu vorsichtig – ein Buch, das nachklingt, ohne tief zu schneiden.