Ein Angriff auf die Lachmuskeln

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Wanda Rosemann, die sich nach dem Verkauf ihres kleinen Teelädchens einen aufregenden Lebensabend mit Kunstausstellungen, Konzerten und Reisen vorstellt, wird schnell in die Realität zurück geholt. Die Wahl, entweder Bertrams Einladung auf eine gemeinsame Urlaubsreise nach Australien anzunehmen oder ihren Sohn Stefan nach einem Skiunfall in seinem Fitnessclub zu unterstützen, fällt ihr nicht leicht. Doch was tut man alles für seine Kinder, nämlich alles. Und so verabschiedet sich Wanda schnell von ihrem Traum, Bertram zu begleiten und lieber Stefan vor der Pleite zu retten. Denn dem Fitnessclub „Hercules“ geht es gar nicht gut und die eigenartigen Typen, die sich dort sehr heimisch fühlen, lassen Wanda das Fürchten lernen. Aber Wanda, wäre nicht Wanda, wenn sie keine Idee hätte, wie sie dem Club neues Leben einhauchen könnte. Dabei erhält die rüstige 63 Jährige Unterstützung nicht nur von ihren Freundinnen Biggi und Marianne, sondern von vielen weiteren Seiten.

Nach „Martha im Gepäck“ hätte ich niemals vermutet, dass Ulrike Herwig so einen Angriff auf meine Lachmuskeln starten würde. Man neigt ja schnell dazu, Vergleiche anzustellen. Dabei bin ich keine Ausnahme. Und ich muss sagen, zwischen dem ersten und dem neuesten Roman liegen Welten!

Mit viel Humor und Witz erzählt sie die Geschichte von Wanda und dem Fitnessclub. Teilweise hat mein Lachen solange nachgehallt, dass ich mich auf den folgenden Text gar nicht mehr richtig konzentrieren konnte und die Zeilen ein zweites Mal lesen musste. Der Fokus der Geschichte liegt eindeutig bei Wanda, wie sie mit voller Energie und Kraft sich auf gewisse Dinge stürzt und ihr Umfeld dabei mitreißen kann. Ulrike Herwig beschreibt sehr anschaulich, dass Jung und Alt miteinander auskommen, aber auch voneinander profitieren können. Ihre Aussage lautet „generationsübergreifend“ und das kommt in dieser Story nachhaltig und auf sehr amüsanter Art und Weise zum Ausdruck. Ihre Protagonisten hat sie charakterlich sehr gut dargestellt. Man gewinnt von ihnen eine klare Vorstellung, versteht ihre Macken und Vorzüge zu schätzen. Auch wenn man zu Beginn der Handlung schon vermutet hat, in welche Richtung sich die Story entwickeln würde, kam zu meinem Erstaunen keine Langeweile auf. Die Autorin hat es geschafft, mich bis zum Ende ihrer Geschichte, die mit einigen Pannen und Turbulenzen verbunden war, am Ball zu halten.

Fazit: „Mein Gott, Wanda“ ist ein herzerfrischender und humorvoller Roman, bei dem ein Angriff auf die Lachmuskeln nicht ausbleibt. Wer beispielsweise Bücher von Tommy Jaud mag, wird auch dieses Buch mögen.

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