Viel Wissenswertes – das ist jedoch auch ein Problem

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weltenreiserin Avatar

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„Mein großer Naturführer“ bietet eigentlich alles, was ein Naturführer haben sollte: viele Informationen, detaillierte Bilder und einen strukturierten Aufbau, hat jedoch im Hinblick auf die Altersgruppe ab 8 Jahren zwei Nachteile. Zunächst aber zum Positiven: Das Cover finde ich schön und gelungen, da es erkennbar macht, um was für ein Werk es sich hier handelt. Auch die Information, dass über 200 heimische Arten enthalten sind, verspricht nicht zu viel – das Buch enthält nicht nur eine Bandbreite an Tieren, sondern betrachtet zugleich Pflanzen im Wald und auf Feldern. Die Legende ist eine gute Idee, um die Strukturierung des Buches zu erklären, und auch die ersten Seiten liefern wertvolle Informationen, welche Begriffe wichtig sind (z.B. Habitate), aber auch wie genau das Buch zu handhaben ist. Die farbliche Gestaltung wirkt nicht nur ansprechend, sondern hilft Kindern dabei, sich im Buch zurecht zu finden. Den verschiedenen Bereichen (Wald/Felder/…) sind jeweils wenige Seiten vorangestellt, die allgemeine Informationen liefern und Lebensgewohnheiten von Tieren begründen, was als Grundlage durchaus wichtig ist. Den einzelnen Tieren und Pflanzen wurde jeweils eine ganze Seite gewidmet, um ausreichend Informationen für wissbegierige Kinder zu liefern, wobei eine Art Steckbrief die Kerninformationen bündelt. Die Texte sind verständlich geschrieben und auch die Bilder gut gewählt. Positiv hervorzuheben ist auch, dass giftige Tiere und Pflanzen gekennzeichnet wurden, sodass Kinder schnell erkennen können, dass sie davon lieber Abstand halten sollten.

Zwei Kritikpunkte sind mir jedoch aufgefallen: So finde ich persönlich die Schrift für Kinder ab 8 Jahren deutlich zu klein. Natürlich kann ich verstehen, dass möglichst viele Informationen auf die Seite passen sollen, was ich bereits positiv herausgehoben habe, jedoch hätten größere Seiten das Lesen angenehmer gemacht. Des Weiteren gibt es einige Begriffe, die man nicht einfach so aufführen sollte, ohne sie genauer zu definieren (z.B.: Ubiquisten). Hier hätten sich Definitionen am Ende des Buches / auf der entsprechenden Seite definitiv geeignet, da man sich Ubiquisten mit Mühe aus dem Kontext erschließen muss, was sicherlich einigen Kindern nicht gelingt. Die beiden Defizite jedoch können die tolle Umsetzung des Naturführers nur bedingt schmälern, weshalb das Werk dennoch vier Sterne von mir erhält!