Todessehnsucht

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xirxe Avatar

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Puh, das ist ja harter Tobak, diese Leseprobe. Die schwer depressive 16jährige Aysel will sich umbringen, doch allein fehlt ihr der Mut. So sucht sie in einem Internetportal nach einem Suizidpartner und hat tatsächlich Glück, wenn man das in solch einem Zusammenhang überhaupt schreiben darf. FrozenRobot, der sogar in ihrer Nähe wohnt, ist ebenfalls auf der Suche und hat auch bereits einen festen Termin für den Tag des gemeinsamen Sterbens: den 7. April. Beim ersten Treffen gibt es eine Überraschung: FrozenRobot sieht nicht aus wie einer, der sterben will – ganz im Gegenteil…
Aysel erzählt in der Ich-Form von ihrem Leben und es ist eine überaus düstere Stimmung, die sie verbreitet. Ihr Vater hat ein (nicht genauer erklärtes) Verbrechen begangen und in gewisser Weise fühlt sie sich schuldig und fürchtet zudem, auch so zu werden wie er. Ihre Mutter, die neu verheiratet ist, wird durch Aysel immer an ihre frühere Ehe erinnert, sodass hier kein sonderlich gutes Verhältnis besteht. Alles in allem keine gute Atmosphäre, die hier recht überzeugend vermittelt wird. Doch immer wieder fand ich im Text Unklarheiten bzw. Aussagen, die so nicht stimmen. Beispielsweise S. 15 ‚…ich bin die einzige Mitarbeiterin, die den Untergang Roms nicht miterlebt hat.‘ oder S. 59 ‚Depressionen haben nichts mit der Umgebung, den äußeren Umständen zu tun.‘ Gerade Letzteres ist eine klare Falschaussage, die man bei einem solch heiklen Thema nicht unwidersprochen lassen sollte.
Mit der Hoffnung, dass solche Fauxpas‘ nicht häufiger auftauchen ;-) : Ich fand ich den Auszug lesenswert – und ja, ich würde gerne wissen, wie es weitergeht.