Mal was anderes!

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sabi.reads Avatar

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Ohhhh, ich LIEBE ja solche Bücher, bei denen man die Protagonistin nicht symapthisch findet (oder finden soll) oder sogar die Rolle einer unzuverlässigen Erzählerin einnimt. Ersteres ist hier definitiv erfüllt: die Erzählerin nervt, und zwar so richtig. Sie denkt immer an ihren Mann, im Unterricht, beim Kochen, beim Fernsehen (wobei sie auf ihren Mann wartet). Sie lebt, so sagt sie selbst, in ständiger Verlustangst.

Obwohl sie mich nervt, kann ich diese Ängste aber durchaus verstehen. Als Overthinkerin macht man sich dauernd Sorgen, oder wie es mir hier sofort ins Auge gestochen ist: „Ich schütze mich vor nicht vorhandenen Bedrohungen“. Ich erwarte von der Geschichte, dass sie mich emotional abholt und die Gefühlswelten von Menschen ein bisschen überzogen, aber dennoch realitätsnah darstellt. Denn so ganz abwegig ist es für viele nicht, ihre:n Partner:in ab und zu zu testen (auch wenn das nie gut endet).

Das Cover finde ich interessant. Farblich gefällt es mir extrem gut und sticht sofort ins Auge! Die abgebildete Frau ist für mich die Protagonistin; sie könnte definitiv als Ehefrau durchgehen, die die Grenzen ihrer Ehe testen will. Am Anfang ist noch alles harmlos (suggeriert die beige Kleidung), aber der Blick zur Seite wirkt für mich, als würden ihre Gedanken schon auf Abwege geraten.

Ich bin extrem gespannt auf die Geschichte, auch wenn der Schreibstil mich bisher nicht ganz so abgeholt hat. Ich könnte mir aber vorstellen, dass dieser sich mit der Erzählerin verändert und ihrer, sagen wir mal mentalen Verfassung, anpasst.