Ein außergewöhnlicher Roman über eine Obsession

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anana Avatar

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„Egal was ich tue, mein Mann ist mein Referenzpunkt, mein Maßstab, mein Meeresspiegel.“

Dieser Roman von Maud Ventura ist in Frankreich ausgezeichnet worden und sowohl ein Best-, als auch Longseller-Phänomen. Und das völlig zurecht.

Der Autorin ist mit „Mein Mann“ das Kunststück gelungen, ein höchst faszinierendes und komplexes Bild einer weiblichen Obsession zu zeichnen. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive einer 40-jährigen Frau geschildert, die von außen betrachtet ein beneidenswertes Leben führt. Sie ist attraktiv, hat einen tollen Job, ein wunderschönes Haus, zwei wohlerzogene Kinder und ist seit fünfzehn Jahren mit dem idealen Mann verheiratet.

Doch vom ersten Satz an blickt der Leser hinter diese vermeintlich perfekte Fassade. Sie liebt zwar ihren Mann so intensiv und leidenschaftlich, wie am ersten Tag. Doch was ist mit ihm? Keine Sekunde lässt ihr diese Frage Ruhe und alles ordnet sich dem Versuch unter, sich einer Antwort zu nähern. Denn wenn er sie nicht mehr liebt, würde alles außer Kontrolle geraten.

Es ist wirklich beeindruckend, wie raffiniert und höchst intelligent Maud Ventura von der emotionalen Achterbahnfahrt der Protagonistin in den drohenden Kontrollverlust erzählt. Seite um Seite steigt die Spannung, wobei man stetig zwischen Befremden, Fassungslosigkeit und Faszination schwankt.

Ein wahrhaft soghafter, außergewöhnlicher Roman mit einem fulminanten Ende!