Eine etwas andere Protagonistin

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seitendreherin Avatar

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"Mein Mann" gehört definitiv zu den Büchern mit der außergewöhnlichsten Protagonistin, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Maud Ventura gelingt es hervorragend, die absurden und oft unfreiwillig komischen Gedanken ihrer Hauptfigur einzufangen. An manchen Stellen saß ich regelrecht fassungslos vor dem Buch und fragte mich, was für eine verrückte (auf eine gute Art!) Geschichte ich da lese.

Das Buch erzeugt durchgehend eine leicht beklemmende Atmosphäre. Die Hauptfigur ist von ihrem Mann regelrecht besessen, alles andere in ihrem Leben, selbst die eigenen Kinder, verliert an Bedeutung. Mit der Zeit spitzen sich die Ereignisse immer weiter zu, und die Gedanken der Protagonistin werden zunehmend irrationaler. Gegen Ende passiert etwas, das sie in eine brenzlige Situation bringen könnte. Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten, da der Fokus des Romans ohnehin nicht so sehr auf der Handlung liegt. Stattdessen widmet sich die Autorin vor allem der intensiven Beschreibung der Obsession der Hauptfigur. Obwohl ich mir anfangs etwas mehr Handlung erwartet hatte, war ich letztlich sehr zufrieden mit dem Roman.

Das Ende hat mich positiv überrascht und verleiht dem Buch einen spannenden Abschluss. Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Debütroman!

Besonders hervorheben möchte ich auch das ansprechende Cover und die gelungene deutsche Übersetzung.