Psychospiele

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mandel61118 Avatar

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Das Buch ist aus der Sicht einer namenlosen Frau geschrieben. Sie ist um die 40 und ihrem Ehemann auch nach 15 Ehejahren noch verfallen. Jeder ihre Gedanken kreist um ihn, sie ist besessen von ihm, interpretiert jede seiner Äußerungen oder Gesten. Harmlose Verhaltensweisen sieht sie als Vergehen an, z.B. die Tatsache, dass er lieber mit geschlossenen Läden schläft als mit offenen oder dass er abends beim Fernsehen ihre Hand nicht ergreift. All diese kleinen "Sünden" notiert sie in einem Büchlein, dazu die ihrer Meinung nach gerechte Strafe, die z.B. daraus besteht, dass sie seine Anrufe nicht sofort erwidert oder so tut, als höre sie ihn nicht, wenn er mit ihr spricht.
Die beiden haben zwei Kinder, denen sie wenig Interesse entgegenbringt, da ihr Hauptaugenmerk ihrem Mann gilt.
"Mein Mann" ist eine schonungsloses Portrait einer Frau, die besessen ist. Ein Großteil des Buches spielt sich in ihrem Kopf ab. Alles was der Mann tut oder sagt, wird von ihr interpretiert und dahingehend bewertet, ob er sie noch zu lieben scheint.
Der Roman lässt sich leicht und flüssig lesen. Er nimmt einem mit auf eine Reise in die Gedanken einer Frau, die sehr intensiv empfindet, auch wenn man ihre kruden Gedankengänge nicht nachvollziehen kann. Die Autorin versteht es, dies alles auf sehr fesselnde und ansprechende Weise darzustellen. Das Ende des Buches ist sehr überraschend und daher ein brillanter Abschluss.