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San Francisco Ende des 19. Jahrhunderts
Das kurze Eroberungsabenteuers eines adligen chilenischen Filous mit einer amerikanischen Novizin bleibt nicht ohne Folgen, denn die junge Frau wird schwanger und bringt ein ganz außergewöhnliches kleines Mädchen, dem sie den Namen Emilia gibt, auf die Welt. Von ihrem leiblichen Vater behält sie den Nachnamen. Unter dem Glauben, das er ein steinreicher Chilene ist und gleichzeitig der größte Bandit unter der Sonne, wächst dieses Mädchen erzogen durch einen sehr liberalen Stiefvater heran. Von diesem, von ihr liebevoll Papo genannt, übernimmt sie die Leidenschaft für Bücher. Schon als Teenagerin bessert sie das Haushaltskonto der Familie durch das Schreiben von Groschenromanen auf. Je blutiger, desto mehr Interessenten. Nur erlauben es die damaligen Verhältnisse nicht, dass sie diese unter ihrem eigenen Namen veröffentlicht, sondern unter einem männlichen Pseudonym. Jedoch will sie mehr und ihrer Hartnäckigkeit verdankt sie dann tatsächlich eine Anstellung als Reporterin. Doch die seichten Frauenthemen, über die sie nur berichten soll, liegen ihr nicht und dann kommt ihre große Chance, die Gelegenheit als Kriegsreporterin den chilenischen Bürgerkrieg zu dokumentieren. Bei der Gelegenheit will sie sich auch auf die Spuren ihres leiblichen Vaters begeben.
Die Memoiren einer sechsundzwanzigjährigen jungen Frau die Mitte des 19. Jahrhunderts das Licht der Welt erblickt und in schon so jungen Jahren eine Fülle von Erlebnissen, Eindrücken und auch Abenteuern erlebt hat. Eine fiktive Geschichte, die sich jedoch so abgespielt haben könnte, denn es gab sie, die großen Entdeckerinnen zu dieser Zeit. Frauen die für die Wissenschaft oder ihre Leidenschaften in die weite Welt zogen auch ganz ohne männliche Begleitung. Isabell Allende ist eine ganz großartige Geschichtenerzählerin, ich konnte zwar nicht alle Gedankengänge oder Handlungen der Emilia del Valle folgen. Jedoch bin ich der Autorin gerne gefolgt in die Vergangenheit. Über das Leben in Nordamerika kurz vor der Jahrhundertwende, das durch die Reporterin Emilia wieder aufersteht , die technischen Errungenschaften (Transcontinental Express 1876 San Francisco nach New York in 83 Stunden statt 1 Monat mit der Kutsche) die nebenbei erwähnt werden und ganz besonders das Leben in Südamerika im Besonderem Chile. Ein distanzierter Ton begleitet das Erzählte, ganz im Stil einer Reportage.
Mich hat dieses Buch beeindruckt und mir informative und unterhaltsame Stunden beschert.