Chilenische Geschichte aus der Sicht einer starken und mutigen Frau

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zabou1964 Avatar

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Isabel Allende ist eine meiner Lieblingsautorinnen. Ich mag ihre Geschichten über starke Frauen sehr. Ich verfolge ihr Schaffen bereits seit ihrem Debüt „Das Geisterhaus“ 1982. Seitdem sind über 40 Jahre vergangen. Frau Allende ist mittlerweile über 80 Jahre alt, hat die Kunst, spannende Geschichten mit politischem Hintergrund zu erzählen, aber nicht verlernt.

In diesem Werk geht es um die junge Journalistin Emilia del Valle, die 1866 in San Francisco als uneheliche Tochter einer irischen Novizin geboren wurde. Ihr Vater ist ein chilenischer Adliger, der sie allerdings nicht anerkennt. Stattdessen wird sie liebevoll von ihrem mexikanischen Stiefvater großgezogen. Schon früh schreibt sie selbst Geschichten, die sie unter einem Pseudonym als Groschenhefte veröffentlicht. Doch ihr Traum ist, Journalistin zu werden. Also bewirbt sie sich beim Daily Examiner, als der Beruf für Frauen noch undenkbar ist. Aber Emilia setzt sich durch, legt später sogar ihr männliches Pseudonym ab. Als in Chile ein Bürgerkrieg ausbricht, wird sie mit ihrem Kollegen Eric als Korrespondentin nach Chile geschickt. Bei der Gelegenheit begibt sie sich auch auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater.

Die Autorin schildert sehr detailliert die Kriegsszenen, in die sich Emilia unerschrocken stürzt. Hier wird deutlich, wie sinnlos Krieg eigentlich ist. Sie interviewt einige Beteiligte und verfasst Artikel für ihre Zeitung, die wir als Leser präsentiert bekommen. Schließlich gerät sie selbst in große Gefahr.

Auch auf Mitglieder ihrer Familie trifft sie. Ihre Großtante Paulina del Valle dürfte einigen bereits aus dem Roman Portrait in Sepia bekannt sein. Der Name del Valle kommt bereits im Geisterhaus vor. Fans der Autorin begegnen also immer wieder Figuren aus vorherigen Büchern, was ich persönlich sehr mag.

Der Schreibstil ist sehr authentisch. Aus der Sicht von Emilia und Eric erzählt die Autorin von Land und Leuten, vom Bürgerkrieg und auch von der Liebe. Mir wird dieser Roman noch lange im Gedächtnis bleiben.