Ein liebloser Aufguss
Molly Walsh ist auf dem besten Weg eine gute Nonne zu werden. Die irischstämmige Molly lässt sich mit dem, aus der Oberschicht stammenden, Chilenen Gonzalo Andrès del Valle ein. Sie wird schwanger, del Valle macht sich aus dem Staub und Molly beginnt ihre Tochter Emilia alleine in Kalifornien großzuziehen. Zu ihrem Glück kommt sie mit dem großherzigen Lehrer Don Pancho zusammen. Mit ihm als Adoptivvater, wird Emilia zu einer selbstbewussten jungen Frau, die als Autorin von Groschenromanen und Journalistin arbeitet. Ein ungewöhnlicher Weg für eine junge Frau, die in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts lebt. Mit ihrem Kollegen Eric reist sie nach Chile, um über die politische Lage zu berichten. Die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich sind die beiden Kriegsberichterstatter. Es entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte, die abrupt von monströsen Schlachten abgelöst wird. Und schon begleiten wir Emilia in den im chilenischen Salpeterkrieg. Nach all den schrecklichen Erfahrungen begibt sich Emilia auf die Suche nach ihren Wurzeln und findet was? Ach, da war ja auch noch die Versöhnung mit ihrem leiblichen Vater, das Zusammenkommen mit der chilenischen Familie und die Suche nach ihrem Erbe.
Wie ist die Geschichte aufgebaut? Anfänglich ist es eine seichte Geschichte, die Emilia als starke und unkonventionelle junge Frau beschreibt. Die Schlachten, der Blutrausch, die Schreie und abgetrennten Gliedmaßen machen das Ausmaß des Krieges deutlich. Der letzte Teil der GeschichteI ist nur noch wirr. Vielleicht sollte es mystisch oder esoterisch werden, hätte nur noch Don Juan gefehlt.
Ich hatte Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen. Der Schreibstil wechselt pro Kapitel und keiner hat mich angesprochen. Die Familiengeschichten, die Kriege , die Herkunft - alles wiederholt sich in den Büchern von Isabel Allende. Wir befinden uns lediglich in einer anderen Zeit.
Ich bin wirklich ein großer Fan von Isabel Allende. Dieses Mal war ich allerdings froh, als ich das Buch endlich ausgelesen hatte. Es ist ein liebloser Aufguss vorheriger Handlungsstränge. Ein enttäuschendes Buch, das mit ihren brillanten Büchern nichts zu tun hat.