Ein toller Allende - mal wieder

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sarahsjan Avatar

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Isabel Allende hat mit "Mein Name ist Emilia del Valle" einmal mehr bewiesen, dass sie die große Erzählerin Lateinamerikas ist. Der Roman fügt sich nahtlos in ihr beeindruckendes Gesamtwerk ein.

Im Mittelpunkt steht Emilia, eine junge Frau mit dem leidenschaftlichen Wunsch, zu schreiben und Journalistin zu werden. Um 1890 ist dieses Ziel alles andere als selbstverständlich für eine Frau. Allende entwirft ein vielschichtiges Porträt ihrer Protagonistin, die nicht nur um gesellschaftliche Anerkennung kämpft, sondern auch nach ihrer eigenen Herkunft sucht – nach dem leiblichen Vater, dessen Name sie mit Stolz tragen will. Hier ist eind thematische Klammer zum Titel.

Ganz im typischen Allende-Stil verbindet die Autorin die Lebensgeschichte mit den großen Umbrüchen der chilenischen Geschichte. Der Bürgerkrieg, die politischen Risse und die gesellschaftlichen Umwälzungen dieser Zeit bilden die Kulisse, vor der Emilias Weg umso eindringlicher wirkt. Geschichte und persönliches Schicksal verweben sich zu einem dichten Gewebe, in dem Realität, Emotion und Erzählkunst untrennbar ineinandergreifen.

Das Ergebnis ist ein Roman, der sowohl historisch aufschlussreich als auch literarisch fesselnd ist. Allende zeigt wieder einmal ihre besondere Gabe, starke Frauenfiguren in den Mittelpunkt zu rücken, die gegen Widerstände aufbegehren und ihr Leben selbst in die Hand nehmen.

Mein Name ist Emilia del Valle ist ein guter Wurf. Ein Buch, das ich gerne lese und ihre Sprache geniesse.