Die erste Frau

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rauschleserin54 Avatar

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Dieses Buch ist grandios, allein schon die Aufmachung:

Ein roter Granatapfel vom Lebensbaum der Göttin und mit goldenen Lettern

der Titel der Protagonistin „Mein Name ist Lilith“ umrahmt vom dunklen Blau und

goldenen biblischen Symbolen. Auch ohne Umschlag ein Hingucker, mit dicken

goldenen Buchstaben der Titel auf dem Buchrücken auf granatapfelrot.

Auch die Widmung an uns alle hat es in sich:


„Für Frauen all überall. Seid eure eigenen Gottheiten. Eure Mutter gebietet es euch.“


Welche Pracht, um die wahre erste Frau an der Seite Adams zu feiern.

Dieses Buch tut unendlich gut. Ich lasse mich als Leserin ein und genieße

und liebe Lilith, die es sich ja nicht leicht gemacht hat in ihrem langen Dasein.

Es ist aber eine Wohltat von ihr zu lesen. Wir zweifeln doch alle daran, warum

es immer wieder sein kann, dass das Patriarchat die Oberhand gewinnt. Dieses Buch

stellt eine Möglichkeit dar, wie es hätte sein können.

Gut, dass am Ende Kartenmaterial und auch die Erklärungen wichtiger Begriffe

anhängen. Aber letztendlich lasse ich mich einfach in das Buch fallen und

bin stolz, wütend, traurig, froh, wehmütig, verletzt usw....Ich bin dank

der Ich-Erzählung an Lilith's Seite und sehe durch ihre Augen und lasse

alles geschehen. Die poetische und bildhafte Sprache der Autorin machen es

möglich. So kann ich viele Seiten in mir ausleben und die Wut und Ohnmacht

mitfühlen, angesichts der Machtansprüche der Männer. Versöhnen tut mich Samael,

der natürlich dank der Autorin die Männer vertritt, die es auch gibt und die eine

Stimme brauchen. Dieser Roman wird aufgrund seiner klugen Recherche und Fiktion

noch für viel Gespächstoff sorgen, da bin ich mir sicher.

Ich bin dankbar, es lesen zu dürfen. Nikki Marmery hat uns, ohne erhobenen

Zeigefinger auf die männliche Dominanz hinzuweisen, einfach die Bibel aus

weiblicher Perspektive vorgestellt. Danke dafür!!!