Wenn die Bibel auf Feminismus trifft ...

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tintenklex Avatar

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"Mein Name ist Lilith" begeistert schon mit einem wunderschönen Cover - nach dem Buch hätte ich wahrscheinlich sogar gegriffen, wenn es nicht um die Frau gegangen wäre, die ich schon immer seltsam faszinierend fand. Hier kommt also nun ihre Geschichte.
Die Idee, die christliche Mythologie aus weiblicher Sicht neu zu erzählen fand ich absolut großartig! Das Buch ist eine Liebeserklärung an die Frauen, aber auch an unsere Erde und die Gemeinschaft. Es ist ein Aufruf zur Gleichberechtigung, ebenso wie dazu, unseren Planeten und alles, was darauf lebt, zu schützen und zu ehren. Einige Teile der Mythologie waren mir komplett neu - zum Beispiel die Göttin Asherah, über die ich jetzt gerne noch viel mehr erfahren würde - aber viele Geschichten kannte ich auch. Oder glaubte, sie zu kennen. So, wie sie hier erzählt werden, ergeben so viele Sachen plötzlich viel mehr Sinn. Lilith zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Bibelgeschichte und ihre Figur ist geprägt von Liebe, Sehnsucht und Hoffnung, aber auch Schmerz, Wut und Einsamkeit. Eine Figur über mehrere Jahrtausende zu begleiten ist auf jeden Fall mal etwas Neues und damit komme ich auch zu meinem einzigen Kritikpunkt: Ab und zu zieht sich die Story ein klein wenig und hält sich mit Beschreibungen auf, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte. Aber das nur am Rande. Insgesamt hat mich dieses Buch total fasziniert und ich wünsche mir wirklich, dass noch viele Leute es lesen und sich dazu anregen lassen, mal einen anderen Blick auf unsere Welt zu werfen!