Gelungener Einblick in die Gedankenwelt der Protagonistin

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deicheule Avatar

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"Mein schrecklich schönes Leben" ist der erste Roman der Autorin Holly Smale. Man merkt schnell, dass die Protagonistin die Welt auf eine ungewöhnliche Art und Weise wahrnimmt und mir war auch schnell klar, warum das so ist.
Ich fand die Darstellung sehr gelungen. Ohne dir Reproduktion ableistischer Narrative bekommt man einen guten Einduck von Cassandras Gedankenwelt, die oft nicht versteht, wieso Menschen sie merkwürdig finden. Ich konnte mich schnell mit ihr identifizieren und fand sie sehr sympathisch. Oft tat sie mir leid, da sie immer wieder in Situationen gerät, die sie nicht versteht. Es gelingt der Autorin sehr gut Emotionen beim Leser zu wecken.
Der Schreibstil war angenehm und trotz der vielen Wiederholungen von Situationen wurden diese nicht langweilig. Die Protagonistin mach im Laufe des Romans eine tolle Entwicklung durch. Die letzten 100 Seiten haben sich für mich etwas gezogen und mir fehlte es an Spannung. Meiner Meinung nach hätte das Buch bereits nach drei Vierteln zuende sein können, da man danach nichts wirklich Neues mehr erfährt. Das Ende war für mich ziemlich überraschend, aber irgendwie auch unbefriedigend. Generell ein gelungenes Buch über Neurodivergenz, das ich sehr empfehlen kann.