leider nicht ganz durchdacht

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leen0410 Avatar

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Meine Rezension enthält Spoiler - nur als kleine Warnung! ;)

Ich habe mich sehr auf den Roman "Mein schrecklich schönes Leben" von Holly Smale gefreut. Es war ja auch ein Buchpick aus Reese Witherspoons Buchclub und ich hatte hohe Erwartungen.
Die ersten paar Seiten hatten mir gut gefallen, ich fand es locker und sehr nah am Leser geschrieben. Der Stil ist auch weitestgehend so geblieben. Also einen Pluspunkt für die Erzählweise.

Inhaltlich hatte der Roman auch viel Potenzial. Jedoch konnte es mich im Großen und Ganzen nicht überzeugen.
Fangen wir mal mit der Protagonistin Cassandra an. Ich finde sie unwahrscheinlich unsympathisch. Ich bin absolut gar nicht mit ihr warm geworden und sie hat mich größtenteils einfach nur genervt. Ihr ganzes Leben dreht sich scheinbar nur um ihren Freund bzw. Ex Freund.
Sie hat plötzlich die Gabe, in der Zeit zu reisen und denkt nur an ihn, die Beziehung zu retten und nicht an all die Möglichkeiten die sie mit der Gabe hätte.
Die erste Hälfte des Buchs geht es echt nur darum, dass sie immer wieder die Zeit zurückdreht, um es irgendwie mit Will am Laufen zu halten.

Zwischendurch wird es kurz spannend, als man nicht weiß, wer die unbekannte Frau ist, aber das wird dann ja auch aufgelöst.
Und da kommen wir zum nächsten Punkt, den ich richtig unlogisch und unpassend finde: Die unbekannte Frau ist Cassandras Schwester, mit der sie 10 Jahre kein Kontakt hatte, wegen eines Vorfalls auf der Beerdigung der Eltern.
Das verzeiht Cassandra aber auf einmal doch nach einer Stunde quatschen mit ihr und die beiden haben wieder ein super Verhältnis zueinander.
Meiner Meinung nach, ist das super unrealistisch, zumal ihre Schwester dann auch auf einmal mit Will zusammenkommt, obwohl es Cassandras Ex-Freund ist und sie ihn ja eigentlich zurück haben wollte.
Dass am Ende rauskommt, dass Cassandra Autistin ist, macht Cassandras Verhalten und die ganze Story zwar etwas verständlicher aber leider nicht besser.

Außerdem finde ich es schade, dass nie erklärt wird, warum Cassandra Zeitreisen konnte (oder ich war zu dumm es zu verstehen) und, dass oft gar nicht klar war, ob sie jetzt in der Zeit gereiste ist, oder nicht und wenn ja, wie lange zurück usw.
Das Thema Zeitreisen ist ja schon ein komplexes und dies dann in so eine Story reinzupacken, lässt halt viele Fragen offen.
Zudem haben diese griechische Mythologie Passagen, für noch mehr Verwirrung gesorgt und meiner Meinung nach hätte man sie auch einfach weglassen können. Das sage ich, obwohl ich das Thema sonst ganz interessant finde. Aber hier passte es leider nicht.

Mein Fazit ist Folgendes: Man kam schnell durch den Roman und teilweise war es auch lustig. Jedoch finde ich, ist der Handlungsstrang nicht ganz durchdacht und man hat versucht, viele gute Ideen in ein Buch zu bringen, die alles am Ende einfach sehr unrealistisch und einfach nicht ausgereift erscheinen lässt.
Mir hat der Roman leider nicht sehr gefallen und ich würde ihn leider auch nicht weiterempfehlen, daher nur 2 Sterne von mir.