Überraschend, außergewöhnlich und absolut lesenswert!

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Das Cover von „Mein schrecklich schönes Leben“ von Holly Smale gefällt mir sehr, denn ich mag die unregelmäßig bunten Farbflächen sowie die Frauensilhouette und nach der Lektüre finde ich auch, dass die bunte Gestaltung gut zum Inhalt passt.

Die Geschichte erzählt von Cassandra Penelope Dankworth, 31 Jahre alt, die einen katastrophal furchtbaren Tag erlebt: am Morgen macht ihr Freund Schluss, noch vor dem Mittagessen verliert sich auch ihren Job und eigentlich müsste sie sich eine neue Wohnung suchen, denn in ihrer WG ist sie nicht länger erwünscht. Doch kurioserweise steht ihr Freund am Abend wieder vor der Türe und alle Erlebnisse wiederholen sich… Cassandra muss feststellen, dass sie plötzlich in der Zeit zurückreisen kann und beginnt diesen verrückten Umstand für sich zu nutzen…

Doch sowohl meine Beschreibung, als auch der Klappentext dieses Buches werden der eigentlichen Geschichte überhaupt nicht gerecht! Ich bin unglaublich begeistert von der Andersartigkeit, der außergewöhnlichen Tiefe und Thematik und den überraschenden Wendungen und Erkenntnissen in dieser Geschichte! Leider kann ich an dieser Stelle nicht so viel verraten, ohne eurer eigenen Lektüre schon ganz viel vorweg zu nehmen, aber ich bin wirklich nachhaltig beeindruckt und auch im Sinne von Inklusion und gegenseitigem menschlichem Verständnis absolut begeistert von diesem Buch!

Cassandra erzählt ihre eigene Geschichte in der Ich-Form und spricht die LeserInnen immer wieder direkt an, womit die Autorin eine starke Verbindung zur Hauptfigur herstellt und es ihr gelungen ist, mich ganz in die Geschichte hinein zu ziehen. Sprachlich wäre ich normalerweise sehr zufrieden, aber nicht besonders begeistert vom lockeren und flüssigen Text, da ich vor allem poetische Sprache liebe, in diesem Fall hebe ich diese Einschränkung jedoch rückstandslos auf, da der Ton unglaublich gut zu Cassandras Charakter und den Umständen passt – eine wirklich gelungene und stimmige Kombination!

Gut gefallen hat mir auch, dass in der Geschichte immer wieder viele Begebenheiten aus der Antike und vor allem aus der griechischen Mythologie eingeflochten wurden und zwar nicht losgelöst von der Geschichte, sondern absolut passend eingeflochten. Die Kapitellänge ist sehr angenehm gewählt und ich mag generell den Aufbau des Buches, wenn es in der Geschichte durch die vielen Zeitreisen jedoch auch manchmal kurzfristig etwas chaotisch und unübersichtlich wird.

Kein plattes „und täglich grüßt das Murmeltier“- Reprint, sondern eine mutige und außergewöhnliche Geschichte mit viel Tiefgang und Denkanstoßpotenzial! Dieses Buch erhält von mir eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich für das Innen- und Gefühlsleben anderer Menschen interessieren, offen sind für ungewöhnliche, überraschende und berührende Geschichten und mutig genug, um sich auf eigenwillige Charaktere einzulassen – ein Roman, der im Gedächtnis bleibt!