Und täglich grüßt das Murmeltier

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bookworld91 Avatar

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„Wir brauchen viele Jahre bis wir verstehen, wie kostbar Augenblicke sein können.“ Diese Zitat von Ernst Ferstl drückt aus, wie gerne man eine kleinen Augenblick, eine rasche Entscheidung manchmal Jahre später ändern möchte. Aber was können die Folgen sein? Darum geht es in „Mein schrecklich schönes Leben“.
In Cassandras Leben läuft einiges schief. Ihr Freund verlässt sie und dann wird ihr auch noch gekündigt. Doch als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist alles wie vorher. Ihr noch (oder wieder) Freund ist kurz vorm Schluss machen und ihr Chef genervt. Mit der Zeit versteht Cassie, was vor sich geht…
Ich habe mich von Anfang an gut unterhalten gefühlt. Die Idee mit der Veränderung der Zeit hat mich sehr an Harry Potter oder auch die Mitternachtsbibliothek erinnert. Doch während in den genannten Werken viel Trägheit und wiederkehrender Trott vorprogrammiert war, scheint Cassandra quasi von einer Situation in die nächste zu fahren (oder eben nicht aus der U-Bahn zu steigen). Das Konzept der neuen Entscheidungen wurde hier jedenfalls gut umgesetzt. Bis zum Ende ist die Spannung auch dadurch gegeben, dass ich als Leserin nicht genau weiß, was mich erwartet. Und dann kommt es zur großen Überraschung, die ebenso plötzlich wie unvorhersehbar kam.
Untermauert wird die Geschichte von Holy Smales authentischer Sprache. Nicht nur geschickt gewählte Metaphern oder Running Gags, auch die typischen Vorurteile (Fish und Chips, die am nächsten Tag stinken) sind immer wieder zu finden. Daher fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der einzige Wermutstropfen ist das Wirrwarr, was zwischendurch entstehen kann. Dies ist beim Thema Zeitreise und Parallele Erzählungen allerdings vorprogrammiert und ich kann darüber hinweg sehen. Insgesamt vergebe ich fünf Sterne.