Ein bedrückendes Buch

Das Cover und der Titel des Buches führen in die Irre. Denn wenn man rein davon ausgeht, meint man, dass man einen typischen farbenfrohen Frauenroman über eine Frauenfreundschaft und ihre Erlebnisse vor sich hat. Doch wenn man die Inhaltsangabe liest weiß man schnell, dass hier ein sehr viel ernsteres Thema vor einem liegt. In diesem Buch geht es um eine langjährige Freundschaft zwischen zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Molly, ein überzeugter Single, die nicht auf ihre Gesundheit achtet, viel raucht, trinkt und sich ungesund ernährt. Sie ist die amerikanische Freundin. Und auf der anderen Seite die französische Freundin, die Erzählerin des Romans. Sie ist verheiratet, Mutter zweier Kinder und versucht vergeblich, Haushalt und Job gerecht unter einen Hut zu bekommen. Als Molly plötzlich wegen eines Hirnaneurysmas ins Koma fällt, beginnt die Erzählerin ihr Briefe auf dem PC zu schreiben. Sie schreibt darin alles, was sie bewegt und was in ihrem eigenen Leben passiert während die Freundin nicht ansprechbar ist. Nach drei Monaten wacht Molly endlich auf, doch sie ist nicht mehr die alte. Halbseitig gelähmt mit Einschränkungen des Kurzzeitgedächtnisses, hat sie allen Kampfgeist und Optimismus verloren und lässt sich nur noch von einen Tag in den anderen treiben. Anfangs sind die Freunde noch für sie da, doch nach und nach wenden sie sich von ihr ab. Nur die Erzählerin versucht weiterhin, zu ihr zu halten und sie zu unterstützen. Doch deren eigenes Leben holt auch sie ein und am Ende des Buches wird klar, dass auch diese Freundschaft der Krankheit nicht auf Dauer entgegenhalten kann.
Ich fand dieses Buch sehr bedrückend aber ehrlich. Denn egal, wie sehr man sichnwohl bemüht, eine Freundschaft mit solch einem Schicksal normal weiter zu führen, es wird auf Dauer nicht funktionieren, da die beiden Leben zu unterschiedlich sind und auch die involvierten Personen sich in gegensätzliche Richtungen entwickeln. Auf jeden Fall ein sehr lesenswertes Buch!