Macht nachdenklich

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jocha Avatar

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"Meine amerikanische Freundin" hat einen einfachen, tagebuchartigen Schreibstil, zu dem man leicht Zugang findet. Die Abschnitte sind daher relativ kurz und ermöglichen so ein gutes "Ein- und Aussteigen" aus dem Buch, ohne dass man den Zusammenhang verliert. Wenn man es denn möchte.
Ich persönlich konnte das Buch nur schwer weglegen, wenn ich es einmal in der Hand hatte. Man findet relativ gut Zugang zur Schreiberin, fühlt und leidet mit ihr, als sie ihrer im Koma liegenden besten Freundin berichtet. Man beginnt zu grübeln, denkt über sein eigenes Leben nach, über das der Menschen im direkten und indirekten Umfeld.
Man versteht etwas besser, wie sich Menschen in der beschriebenen Situation fühlen. Und man stellt sich immer wieder die Frage: "Wie würde ich mich verhalten?"
Ich möchte nicht zuviel über die Handlung verraten; jedenfalls fand ich es gut, dass das Buch kein Standardende hat. Ich glaube, etwas anderes hätte sich nicht "echt" angefühlt.