"ALKOHOL KANN MAN NIE GENUG HABEN "

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Das Buchcover passt perfekt mit den Zwillingsschwestern, wo sich eine an die andere anlehnt und Halt sucht. Alkohol kann man nie genug haben, dachte sich Alice und bestellte gleich 24 Flaschen Wein, das Blöde dabei war nur, dass sie diese für die Beerdigung ihrer Tante bestellt hatte. Dabei waren doch gerade einmal ausser ihnen 8 Personen dazu erschienen. Das kann ja noch heiter werden, wenn dieser Weinvorrat von den wenigen Personen getrunken wird. Und so kam es auch, als einer der Anwesenden nach reichlich Weinkonsum sich bemüssigt fühlte , eine Trauerrede auf die Verstorbene zu halten und sich nur schwer einbremsen liess. In dieser humorvollen Tonart geht es dann allerdings nicht mehr weiter, es wird im Gegenteil durch die Krankheit von der Zwillingsschwester Hanna ein bisschen trauriger und nachdenklicher, obwohl zwischendurch immer wieder etwas Humor eingestreut wird. Hannas Krankheit beginnt damit, dass sie nicht mehr schlafen kann. Sie war schon als Kind immer wieder eine Ausreisserin, man konnte sie aber immer wieder finden und nach Hause holen. Ausserdem fühlt sie sich in der Familie nur als drittes Glied, als erster kommt ihr Bruder Michael, dann ihre Zwillingsschwester Alice, und dann erst sie. Ihr Vater hat auch kaum Zeit, sich gross um die Kinder zu kümmern, denn er arbeitet in der Einkaufsabteilung eines grossen Spielzeugherstellers und geht in seinem Beruf voll auf. Als Hanna dann auch über Kreuzungen geht, ohne auf den Verkehr zu achten, landet sie auf der Psychiatrie im Krankenhaus. Ist dies eine ernste Erkrankung, könnte es sein, dass diese genetisch vererbt wurde, denn einige Anzeichen von früher in dieser Familie deuten vehement darauf hin. Alles in allem überzeugt der Schriftstil, es wird nie fad in diesem Roman und er bekommt von mir eine klare Kaufempfehlung.